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Erfolgreiche NABU-Protestaktion gegen Glyphosatverkauf in Baumärkten

Archivmeldung vom 26.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: NABU/Diana Neumerkel
Bild: NABU/Diana Neumerkel

Der NABU hat seine Online-Protestaktion gegen den Verkauf des umstrittenen Pestizids Glyphosat in führenden Baumärkten und Gartencentern als entscheidenden Schritt für einen Komplettverzicht im Bereich der Haus- und Kleingärten bezeichnet. "Innerhalb von zwei Wochen haben sich fast 3.000 Personen an der Aktion beteiligt und damit in der Branche eine Ausstiegswelle aus dem Verkauf des Pflanzengifts ausgelöst", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Unternehmen wie Bauhaus, Globus Baumarkt, Pflanzen-Kölle, Obi und Hornbach hätten mittlerweile einen vollständigen oder weitreichenden Verzicht auf das Totalherbizid zugesagt. Lediglich die Raiffeisen Waren-Zentrale und die Gartencenter-Kette Dehner würden weiterhin unverändert an ihrem Sortiment festhalten.

Die breite Unterstützung von Seiten kritischer Verbraucher sowie die auf die NABU-Protestaktion erfolgten positiven Rückmeldungen der Baumärkte mache deutlich, dass die öffentliche Debatte um die Umweltrisiken von Glyphosat nicht mehr zu ignorieren sei. Nach Auffassung des NABU sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Verkauf des Mittels an Privatpersonen für Haus- und Kleingärten komplett verboten würde. Dies belege auch die Entwicklung in den Nachbarländern Niederlande und Frankreich, wo bis zum Jahresende ein Verkaufsverbot vorgesehen ist.

Der NABU appellierte darüber hinaus an den Online-Handel, seiner Verantwortung gerecht zu werden und Glyphosat ebenfalls konsequent auszulisten. Bislang würden zahlreiche Unternehmen wie Amazon, Westfalia, Pflanzotheke oder Floristik24 im Internet unverändert auf den Vertrieb von glyphosathaltigen Produkten setzen. Dies sei umso bedenklicher, als die eigentlich vorgesehene Beratungspflicht beim Online-Shopping faktisch ins Leere laufe. Wenn sich der Online-Handel weiter vor einer Auslistung drücke, sei es nach Überzeugung des NABU Aufgabe der Politik, diesen Bereich strenger zu reglementieren und rechtliche Grauzonen im Internet zu verhindern.

Glyphosat ist das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid, von dem in Deutschland weiterhin 51 verschiedene Anwendungen für den Haus- und Kleingartenbereich zulässig sind. Der NABU fordert eine Aussetzung der Zulassung des Mittels, das laut Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend gilt, auch im kommerziellen und landwirtschaftlichen Bereich. "Wir erwarten, dass im Zuge der bis zum Ende des Jahres anstehenden Neuzulassung des Wirkstoffs auf europäischer Ebene eine umfangreiche Risikoprüfung von Glyphosat stattfindet, welche die aktuellen Erkenntnisse mit berücksichtigt", so Miller weiter.

Quelle: NABU (ots)

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