Zoo Bremerhaven: Eisbären nach Schussverletzung nicht medizinisch behandelt
Archivmeldung vom 07.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVorgestern wurde ein Tierpfleger im Zoo Bremerhaven von zwei Eisbären angegriffen und verletzt. Zur Rettung des Pflegers wurden beide Eisbären angeschossen und laut Augenzeugen über mehrere Stunden nicht medizinisch versorgt.
Möglicherweise wurden die Tiere
sogar erst gestern und damit folgenden Tag behandelt. Die
Direktion des Zoos Bremerhaven wollte sich heute gegenüber VIER
PFOTEN noch nicht zu diesem Vorfall äußern.
"Aus tiermedizinischer Sicht liegt hier zumindest eine große
Nachlässigkeit vor, da nicht abzuschätzen war, wie stark die Tiere
verletzt wurden bzw. ob möglicherweise innere Organe betroffen
waren", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER
PFOTEN, Stiftung für Tierschutz. "In dieser unterlassene
medizinischen Versorgung sehen wir einen Verstoß gegen Paragraf 17
des Tierschutzgesetzes und leiten deshalb rechtliche Schritte gegen
die Zoodirektorin und den verantwortlichen Tierarzt ein."
Die Eisbären hätten auf jeden Fall gleich nachdem der Tierpfleger aus der Gefahrenzone gebracht wurde fachgerecht betäubt werden müssen, um anschließende die tiermedizinische Versorgung der Schusswunden durchführen zu können.
Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN