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Greenpeace-Studie: Braunkohle-Strom problemlos ersetzbar

Archivmeldung vom 29.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Einsatz von Erneuerbaren Energien kombiniert mit moderner Erdgastechnik ist dem in Neurath bei Düsseldorf geplanten Braunkohlekraftwerk von RWE überlegen. Ein dezentrales Netzwerk von Kraftwerken mit gleichwertiger Leistung spart im direkten Vergleich bis zu 93 Prozent des Ausstoßes an klimaschädlichen Kohlendioxid-Abgasen und schafft rund 1500 Arbeitsplätze. Das ist das Ergebnis der Studie "2000 Megawatt - sauber!", die Greenpeace heute in Düsseldorf vorstellt.

Die Studie wurde von dem Aachener Ingenieurbüro "EUtech Energie und Management GmbH" erstellt und hat sich mit möglichen Alternativen zu den RWE-Plänen befasst.

"Jetzt muss sich RWE warm anziehen. Die Behauptung, das geplante Braunkohle-Kraftwerk könnte etwas zum Klimaschutz beitragen, ist nun endgültig widerlegt" sagt Jonas Mey, Energieexperte bei Greenpeace. Obwohl auch in dem Alternativkonzept noch rund ein Drittel des des Stroms mit Gas erzeugt wird, ist die Kohlendioxid-Bilanz deutlich besser als bei einem Braunkohlekraftwerk. Dies liegt vor allem daran, dass kombinierte Gas- und Dampfkraftwerke den Brennstoff viel besser ausnutzen als Braunkohle. Da es bei dezentralen Technologien, also mehren Kraftwerken an verschiedenen Orten, auch noch möglich ist, die Abgase als Fernwärme und damit zum Heizen zu nutzen, können noch einmal weitere Emissionen in den Heizkesseln von Industrie und Haushalten eingespart werden.

Die Greenpeace-Studie widerlegt auch die oft geäußerte Skepsis, ob Erneuerbare Energien zuverlässig Strom bei allen Wetterlagen bereitstellen könnten. Das Zusammenspiel der einzelnen Energiequellen wurde mit realen Wetterdaten bis auf die Stunde genau simuliert. Das vorgeschlagene dezentrale Kraftwerk wäre in der Lage, 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag zuverlässig Energie zu liefern. Auch der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen wäre durch eine Verwirklichung des Greenpeace-Kraftwerkskonzeptes geholfen.

Durch den Aufbau einer modernen Energieversorgung lassen sich neunmal so viele Arbeitsplätze schaffen, wie durch das Festhalten an Braunkohletechnik.

"Wir fordern den Aufsichtsrat der RWE auf, sich nicht von der Kohle-Lobby innerhalb des Konzerns zu einer falschen Investition verleiten zu lassen, die wie ein Bumerang auf uns alle zurückkommen würde", so Mey. "Langfristig werden nur die Konzerne Bestand haben, die sich ihrer Verantwortung für Umwelt und Klima stellen."

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

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