Tierische Flirtmomente im Wald - die Rehbrunft startet
Archivmeldung vom 16.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttWenn der Bock die Ricke treibt, dann gibt's im Wald und auf dem Feld kein Halten mehr. Ausflügler und Autofahrer dürfen und müssen sich in diesen Tagen auf die Paarungszeit der Rehe einstellen. Tatsache: "Manchmal reicht schon das Quietschen eines Fahrrads aus, und ein verliebter Bock saust im Hormonrausch heran", so Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung.
Denn das Quietschen kann dem Fiepton des weiblichen Rehs ähneln, auf das der Bock jetzt so scharf ist. Er nimmt diesen hohen Ton als Liebeslockruf wahr. Und nicht nur ihr Rufen, auch der Duft der Ricke, das Reh-Parfüm, das jetzt voller Pheromone steckt, ist für den Rehbock in diesen Tagen einfach unwiderstehlich. "Mitte Juli bis Anfang August ist die Hauptzeit der Rehbrunft", sagt Calvi. In dieser Zeit bekommen nicht nur Förster und Jäger, sondern auch Spaziergänger die sonst so heimlichen Rehe viel häufiger zu Gesicht. Calvi: "Rehe verlieren gerade in den nächsten drei, vier Wochen ihre Scheu und sind deutlich unvorsichtiger."
Es sind die Sexualhormone, die das Tier des Jahres 2019 so liebestoll machen. Oft treibt der Bock seine Herzensdame jetzt mehrere Stunden durch die Landschaft - denn überrumpeln lässt sie sich nicht! "Erst nach einem ausgiebigen Vorspiel - der "Vorbrunft" - bleibt die Ricke stehen und der Bock darf sich nähern", sagt Jenifer Calvi.
Manchen Beobachtern fallen jetzt vielleicht auch große plattgetretene Kreise im Grünen oder auf dem Feld auf - kein Zauberwerk, sondern sogenannte "Hexenringe". Sie entstehen, wenn der Bock die Ricke intensiv immer wieder im Kreis verfolgt - ein Liebesreigen der besonderen Art.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)