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Deutscher Bauernverband warnt: Erstmals unter 70.000 Milchviehbetriebe

Archivmeldung vom 21.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Mehrzahl der Verbraucher wünscht sich Kühe auf der Weide. Allerdings stimmt dies nicht mit ihrem Konsumverhalten überein. Quelle: Foto: fotolia (idw)
Die Mehrzahl der Verbraucher wünscht sich Kühe auf der Weide. Allerdings stimmt dies nicht mit ihrem Konsumverhalten überein. Quelle: Foto: fotolia (idw)

Nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes hat sich der sogenannte Strukturwandel im Milchsektor aufgrund der monatelangen Preiskrise noch einmal beschleunigt. Zuvor hatte das Statistische Bundesamt vermeldet, dass die Zahl der Betriebe mit Milchvieh in Deutschland erstmals unter 70.000 gesunken ist. Milchbauernpräsident Karsten Schmal sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Es ist nicht akzeptabel, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen globaler Krisen auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden." Die deutschen Betriebe hätten letztlich unter dem russischen Importembargo auf europäische Lebensmittel sowie einer erheblich niedrigeren Nachfrage nach Milchprodukten aus Nordafrika oder dem Nahen Osten zu leiden.

Nach den Ergebnissen der Viehbestandserhebung der Bundesstatistiker aus dem November sank die Zahl der Betriebe mit Milchkühen auf 69.174. Binnen eines Jahres haben damit 4081 Milchbauern oder umgerechnet 5,6 Prozent aufgegeben. 2006 hatten die Statistiker laut "NOZ" noch mehr als 105.000 Betriebe mit Milchkühen gezählt.

Nach Angaben des Bauernverbandes hätten in den vergangenen Jahren im Schnitt 4,5 Prozent der Betriebe die Milcherzeugung eingestellt. Schmale sagte der "NOZ", auch in preislich besseren Zeiten nehme die Zahl der Milchbauern ab, weil die Produktion nicht an die nachfolgende Generation übergeben werde. Der Milchbauernpräsident schlussfolgerte: "Langfristig muss für die Politik also gelten, einen verlässlichen Rechtsrahmen zu setzen, mit dem die Landwirte sowohl auf heimischen als auch internationalen Märkten wettbewerbsfähig sein können."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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