Diesel-Abgase fatal für Geruchssystem von Bienen
Archivmeldung vom 22.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSteigende Diesel-Emissionen machen es Bienen immer schwerer, Nahrung zu finden, denn das darin enthaltene Stickstoffmonoxid stört das sensible Geruchssystem der Insekten. Die für die Bienen verfügbaren Aromen verschiedener Pflanzenarten könnten durch den Effekt schon bald halbiert sein. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universitäten von Southampton und Reading.
Die Nachforschungen der Universitäten haben ergeben, dass sich bereits in fünf der insgesamt elf für Bienen wichtigsten Geruchsstoffe Änderungen nachweisen lassen, die durch den Kontakt mit Diesel-Abgasen verursacht werden. Bei Bienen bewirken die Stickstoffmonoxid-Anteile Verwirrungen des Geruchssinnes, da sie langfristig Duftstoffe verändern.
"Menschen verlassen sich auf Bienen und andere Insekten in Hinblick auf ein enormes Spektrum an Lebensmitteln. Trotzdem erwidern sie das bislang mit einer Verschmutzung der Luft und Schädlingsbekämpfungsmitteln", kritisiert Studienautor Robbie Girling vom Centre for Agri-Environmental Research in Reading.
Große wirtschaftliche Folgen
"Wir glauben zwar nicht, dass die Luftverschmutzung der Hauptgrund für den drastischen Rückgang der Bienenpopulationen ist, aber unsere letzten Forschungsarbeiten zeigen, dass sie einen drastischeren Effekt auf die für Bienen so wichtigen Pflanzendüfte hat, als zunächst angenommen", so Girling. Die neu gewonnene Erkenntnis unterstreicht die Tatsache, dass Bienenpopulationen mittlerweile vielen Stressfaktoren ausgesetzt sind. Diese stören ihre Suche nach Nahrung und alle darauf folgende Prozesse.
"Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass die Luftverschmutzung durch Abgase nicht nur für die menschliche Gesundheit gefährlich ist, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt und die Wirtschaft hat", resümiert Girling. Das Angebot von Obst und Gemüse könnte von den Auswirkungen der Diesel-Abgase schnell betroffen sein.
Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey