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Neue Studie für UNEP stärkt "Rußfrei fürs Klima"-Kampagne

Archivmeldung vom 02.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Logo von NABU
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Umwelt- und Verkehrsexperten von BUND, DUH, NABU und VCD sehen sich durch die Ergebnisse der umfangreichen wissenschaftlichen Studie für das UN-Umweltprogramm (UNEP) und die World Meteorological Organization bestätigt. Demnach sind feinste Rußpartikel aus Dieselmotoren nicht nur für schwere Gesundheitsschäden der Menschen insbesondere in den Ballungszentren verantwortlich, sondern sie verstärken auch deutlich die Klimaerwärmung, belegt die Studie.

Damit wird es umso dringender, das Ziel der Verbände umzusetzen, Rußemissionen aus Dieselmotoren von Lkw, Lokomotiven, Baumaschinen und der Schifffahrt vollständig zu stoppen. Die viel diskutierten Umweltzonen spielen dabei eine entscheidende Rolle. "Wer den Klimawandel bekämpfen will, darf sich nicht allein auf die Reduzierung von Kohlendioxid beschränken. Auch der Ausstoß von Rußpartikeln muss schnell reduziert werden", erklärte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Berlin. Eine wesentliche Erkanntnis der neuen Studie lautet: Die globale Temperaturerhöhung könnte immerhin um ca. 0,5 Grad Celsius im Jahr 2050 reduziert werden, wenn die Bekämpfung kurzlebiger Klimagase wie Rußpartikel, aber auch Methan und Ozon, parallel zur Kohlendioxid-Reduzierung umgesetzt wird. Dabei verspricht die Reduzierung der Rußemissionen eine doppelte Dividende, sagte der internationale Verkehrsberater Dr. Axel Friedrich: "Das Leiden und der vorzeitige Tod von jährlich bis zu 4,5 Millionen Menschen weltweit könnten verhindert werden, wenn der gesundheitsgefährdende Feinstaub eingedämmt wird. Zudem kann die arktische Eisschmelze und die damit ausgelöste zusätzliche Erwärmung erheblich vermindert werden."

Die UNEP-Studie empfiehlt neun besonders effektive Maßnahmen zur Rußreduzierung, darunter die Ausstattung aller Dieselfahrzeuge und Baumaschinen mit Partikelfiltern. "Die Erfahrungen zeigen, dass insbesondere Umweltzonen einen entscheidenden Anreiz zur Anschaffung sauberer Fahrzeuge oder zur Nachrüstung mit Partikelfiltern geben", sagte Heiko Balsmeyer, Experte des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Die Umweltzonen könnten laut Balsmeyer allerdings noch wirksamer sein, wenn neben dem Straßenverkehr auch Baumaschinen, Schifffahrt und Dieselloks einbezogen würden. Gegen die Gesundheitsgefahren durch Rußpartikel und Feinstaub haben die Verbände vor zwei Jahren ihre Kampagne "Rußfrei fürs Klima" gestartet und setzen sich für die Einführung von Partikelfiltern und Umweltzonen ein. Nun verstärkt die schädliche Klimawirkung die Argumente der Kampagne: "Rußpartikel lagern sich auf den Eisflächen der Arktis oder Inlandsgletscher ab und bilden eine Art "Grauschleier", der die Reflektion des Sonnenlichts reduziert und so das Abschmelzen des Eises beschleunigt. Außerdem heizen sich die schwarzen Teilchen im Sonnenlicht auf, erwärmen direkt ihre Umgebung und beeinflussen zudem die Wolkenbildung mit der Folge einer weiträumigen Veränderung der Niederschlagsverhältnisse", erläuterte NABU-Experte Oeliger.

Verkehrsberater Friedrich betonte, dass eine Minderung der Dieselrußbelastung nicht bedeuten dürfe, bei der Bekämpfung der Kohlendioxid-Emissionen nachzulassen: "Die Reduzierung von langlebigen Klimagasen wie Kohlendioxid hat oberste Priorität. Aber zugleich können wir mit der Minderung der Dieselrußbelastung auf der Nordhalbkugel ein wenig Zeit gewinnen, um die Treibhausgase weltweit drastisch zu reduzieren". Insbesondere die sehr gut dokumentierten Ergebnisse der Berliner Umweltzone zeigen, wie wirksam diese Maßnahmen sind, sagte VCD-Experte Balsmeyer : "Bereits im zweiten Jahr der Umweltzone gab es 2009 in der Berliner Luft 28 Prozent weniger Dieselruß aus dem Verkehrsbereich, als es dem Trend zufolge ohne Umweltzone gegeben hätte." Das sei ein hervorragendes Ergebnis: Die Berliner können aufatmen, und auch das Klima wird kurzfristig entlastet.

Quelle: NABU

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