940 Schweine qualvoll erstickt
Archivmeldung vom 27.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErst jetzt wurde bekannt, dass bereits am 23. Juli 2013 rund 940 Schweine in Vreden im Münsterland (Kreis Borken) qualvoll erstickt sind. Die Ursache ist laut Medienberichten ein technischer Defekt. Für die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist dieses Unglück ein Indiz dafür, dass der Schutz und die Sicherheit der Tiere in konventionellen Mastanlagen oft nicht gewährleistet werden können. „Nur bei Ställen mit Auslauf können die Tiere jederzeit ins Freie und sich bei Notfällen selbst in Sicherheit bringen“, so Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN.
Der zuständige Kreisveterinär gab an, dass am Unglückstag über 30°C Grad geherrscht hätten. Dann sei die Lüftung ausgefallen. Normalerweise springe in solchen Fällen die Alarmanlage an, nicht aber dieses Mal. So stieg der CO2-Gehalt im Stall schnell an, bis die Schweine ohnmächtig wurden und schließlich erstickten. Um die Ursache zu klären, wird derzeit ein Gutachten erstellt.
Immer wieder kommt es in Deutschland zu verheerenden Unglücken, in denen hunderte oder sogar tausende Tiere qualvoll sterben. „Der aktuelle Fall in Vreden zeigt, dass das Leben eines Tieres in konventioneller Intensivtierhaltung kaum wertgeschätzt wird“, sagt Kampagnenleiterin Dr. Stephany. „Bei einer ausgefallenen Lüftung oder auch beim Ausbruch eines Brandes muss eine Rettung aller Tiere unbedingt möglich sein. Da die Landwirte aber gegen den finanziellen Verlust versichert sind, werden teure Sicherheitsvorkehrungen in der Intensivtierhaltung oft vernachlässigt.“
In natürlich belüfteten Außenklimaställen mit Auslauf besteht das Problem des Lüftungsausfalls nicht. Die Tiere können jederzeit ins Freie. „Die Haltung mit Außenzugang ist außerdem gesünder für die Schweine. In konventionellen Intensivmastanlagen dagegen werden immer wieder bei einem Großteil der Tiere schwere Lungenerkrankungen festgestellt, die mit der schlechten Luftqualität in den Ställen zusammenhängen“, berichtet Dr. Stephany.
Quelle: VIER PFOTEN