Strahlenschützer: Endlagerung ungeklärt - am Atomausstieg festhalten
Archivmeldung vom 18.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der Atomkraft-Diskussion warnt das Bundesamt für Strahlenschutz vor ungelösten Problemen bei der Endlagerung von Atommüll. "Die Risiko-Debatte muss öffentlich geführt werden", fordert Behördenchef Wolfram König im Gespräch mit der Westfälischen Rundschau.
Die Endlagerung des hochgefährlichen Materials sei - entgegen
anderslautender Aussagen von Atomkraft-Befürwortern, Politikern oder
Energieversorgern - noch nicht einmal technisch gelöst, betont König.
"Weltweit gibt es bis jetzt kein einziges Endlager für
hochradioaktive Abfälle." In Deutschland wird dieser Müll bisher an
zentralen Zwischenlagern (Ahaus, Gorleben, Lubmin) und dezentralen
Zwischenlagern an Standorten der Kernkraftwerke aufbewahrt.
Als mögliche Endstätte für radioaktiver Abfälle wird seit 1979 nur
der Salzstock Gorleben in Niedersachsen geprüft.
"Es gibt bisher
keinen Sicherheitsnachweis für Gorleben als unterirdisches Endlager
hochradioaktiven Atommülls" sagt König. Dafür seien noch mindestens
15 Jahre nötig. König wehrt sich daher gegen voreilige Schlüsse.
Die Behauptung, Gorleben sei als Endlager geeignet, aber scheitere am politischen Willen, sei falsch. König fordert, am vereinbarten Ausstieg aus der umstrittenen Atomkraft festzuhalten.
Quelle: Westfälische Rundschau