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Schwäbische Tüftler erfinden Eisendünger neu

Archivmeldung vom 20.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bauernhof & Dorf (Symbolbild)
Bauernhof & Dorf (Symbolbild)

Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Eisendünger - ein ganz heißes Thema bei Landwirten und Hobbygärtnern. Grund: Viele Kulturpflanzen, Stauden, Blumen und Rasen benötigen ausreichend das Spurenelement Eisen. Bestehende Produkte haben Nachteile, kein Produkt ist richtig gut. Eisensulfat-Dünger, z.B. ist hochgiftig. Beim Ausbringen sollte Schutzkleidung getragen werden, da Eisensulfat-Dünger den Wirkstoff Eisen-II-Sulfat enthält.

Hautkontakt sorgt für Verätzungen von denen auch die Atemwege betroffen sein können, da Eisendünger bei Nässe (Regen, Tau) gefährliche Schwefelsäure freisetzt. Andere herkömmlicher Eisendünger, die häufig zum Einsatz kommen, haben weitere Nachteile: Bestimmte PH-Werte müssen eingehalten werden, ansonsten funktioniert das jeweilige Produkt nicht. Zudem ist die Applikation über das Blatt meist unmöglich, es kann gar zu schweren Verbrennungen kommen. Das erfordert in vielen Freiland-Kulturen wie Weinbau, Kernobst, Steinobst und Beeren zeitraubende Applikation mittels Lanze.

Die Aufnahme des Eisens (Assimilierbarkeit) durch die Pflanzen ist meist unzureichend, was es notwendig macht, große Mengen auszubringen. Nachteil: Wo Wasser wiederaufbereitet wird, stören bestimmte Eisenchelate die technischen Anlagen.

Grund genug für das Unternehmen B+H Solutions GmbH (ihr firmeneigenes Lösungskonzept für "Nachhaltigen Pflanzenanbau" erhielt 2019 ein eigenes Patent vom Europäischen Patentamt) in Remshalden bei Stuttgart, einen universell einsetzbaren, von den Pflanzen optimal assimilierbaren und kostengünstigen Eisendünger zu entwickeln. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft gelang B+H Solutions der Durchbruch mit Hilfe der Dendromertechnik - bei gleichzeitigem Verzicht auf bisher Substanzen wie säurehaltiges Chelat oder Sulfat.

"Unser neues Produkt haben wir AgroFerrum® genannt", erklärt Firmenchef Prof. Dr.-Ing. Martin Heinisch. "AgroFerrum® ist kennzeichnungs-frei, enthält kein Gift, ist PH-neutral, und es muss bei der Verwendung auch keine Schutzkleidung getragen werden. AgroFerrum® kann wahlweise über das Blatt oder über die Bewässerung appliziert werden. Es wird wegen der idealen Struktur optimal von den Pflanzen aufgenommen und sorgt für eine optimale Photosynthese."

Elmar Buder, der zweite Gesellschafter des Technologie-Unternehmens, verweist auf die Nachhaltigkeit: "Die ultrawinzigen Eisenpartikel werden in den Pflanzen als Depot eingelagert. Die Partikel können so kontinuierlich Eisen-Ionen produzieren, die die Pflanze benötigt."

Bei offiziellen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass mit AgroFerrum® versorgte Pflanzen in jeder Wachstumsphase mehr Eisen in ihren Blättern aufgenommen hatten, als mit herkömmlichen Eisendüngern.

Was Landwirte und Hobbygärtner freut: Der neu entwickelte Eisendünger ist deutlich kostengünstiger in der Anwendung, als die bisher angebotenen Eisen-Dünger. Das nächste Patent dürfte so für die Remshaldener Tüftler nur eine Frage der Zeit sein.

Quelle: B+H Solutions GmbH (ots)


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