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Protestaktion gegen Delfinquälerei in Hurghada (Ägypten)

Archivmeldung vom 22.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vier Delfine leiden in kleinem Privatpool. Bild: GRD
Vier Delfine leiden in kleinem Privatpool. Bild: GRD

Im ägyptischen Ferienort und Taucherparadies Hurghada am Roten Meer vegetieren vier Große Tümmler (zwei Männchen und zwei Weibchen) unter grauenvollen Bedingungen in einem kleinen Swimmingpool. Das Wasser ist sehr verschmutzt, die Tiere schwimmen in ihren eigenen Fäkalien.

Der private Swimmingpool von nur 9x9 Metern Größe dient als "Zwischenlager" für die Delfine, die bereits 30 Tage dort untergebracht sind. Die Tiere stammen aus Japan, wahrscheinlich von den Delfintreibjagden von Taiji und sollen die vorgeschriebenen 105 Tage Quarantäne unter diesen unwürdigen Haltungsbedingungen verbringen. Ihre Überlebenschance muss als sehr gering eingestuft werden.

 

In Ägypten gibt es keine Richtlinien und gesetzliche Vorschriften für die Haltung von Delfinen. Der Besitzer, der eine Delfinshow in Sharm El Sheik betreibt, hat alle notwendigen Einfuhrpapiere der ägyptischen Artenschutz-Behörde (CITES). Diese hatte allerdings bereits 2005 der britischen Delfinschutzorganisation Marine Connection zugesagt, keine weiteren Meeressäugerimporte mehr zu genehmigen.

Die Tiere sind für ein im Bau befindliches, neues Delfinarium an der Makadi Bay bestimmt. Die Werbung für die Anlage ist vor Ort bereits angelaufen.

Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wandte sich mit einem dringenden Schreiben an den ägyptischen Botschafter Dr. Ramzy Ezzeldin Ramzy und forderte, dass diese tierquälerische Haltung sofort beendet und mit behördlicher Unterstützung für eine vorübergehende, adäquate Unterbringung der Delfine gesorgt wird, bis sich eine weitere Lösung findet, wünschenswerterweise die Rückführung und Wiederauswilderung.

Weiterhin fordert die GRD ein generelles Verbot von Delfinarien und ein Einfuhrverbot von Meeressäugern zu kommerziellen Zwecken. „Gerade in Hurghada am Roten Meer kann man wilden Delfinen in ihrem natürlichen Lebensraum begegnen. Der Schutz des Roten Meeres und seiner Artenvielfalt sollte Vorrang haben und tierquälerische Machenschaften unterbunden werden“, erklärt die GRD-Biologin Denise Wenger.

Die GRD versucht über Kontakte in Hurghada zu erreichen, dass den Delfinen geholfen wird und sich wenigstens ihr Leidensdruck etwas verringert. Zusätzlich hat die GRD eine Online-Protestaktion gestartet.

Quelle: GRD

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