Immer mehr Elefanten sterben für Elfenbein
Archivmeldung vom 24.11.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) fordert Deutschland und die Europäische Union auf, die Elefanten wieder besser zu schützen und jeglichen Handel mit Elfenbein zu verbieten. Mit einer Aktion vor dem Brandenburger Tor machte die Tier- und Artenschutzorganisation heute auf das Sterben der Elefanten aufmerksam und unterstreicht ihre Forderung.
Unterstützt wurde der IFAW durch die Botschafterin der Demokratischen Republik Kongo, Frau Clémentine Shakembo, sowie Abgeordneten des Bundestages Undine Kurt und Bärbel Höhn von Bündnis 90/Die Grünen und Sabine Stüber der Linken.
Wilderer töten jährlich Tausende Elefanten für Elfenbein. Der Handel floriert, obwohl die internationale Staatengemeinschaft im Oktober vor 20 Jahren bei der Artenschutzkonferenz CITES (Convention on International Trade in Endangered Species) den Handel mit Elfenbein verboten hatte. In den letzten Jahren wurden die strengen Richtlinien jedoch zunehmend aufgeweicht. Auch bei der anstehenden Artenschutzkonferenz CITES im März 2010 soll der Schutzstatus der Elefanten weiter verringert werden.
"Elefanten müssen endlich wieder konsequent geschützt werden," so Robert Kless vom IFAW. "Vor allem die armen Länder Afrikas stehen vor einer unlösbaren Aufgabe: Ihnen fehlen die Mittel, ihre Elefanten wirksam zu schützen. Sie leiden am stärksten unter der zunehmenden Wilderei."
Laut einer im Oktober veröffentlichten Studie von TRAFFIC ist die Menge an beschlagnahmtem Elfenbein weltweit von etwa zehn Tonnen in 2007 auf 15 Tonnen in 2009 gestiegen.
"Beinahe monatlich kann man Pressemeldungen über eine erneute Beschlagnahmung von Elfenbein lesen," so Kless. "Das ist ein Indiz für das Ausmaß des illegalen Handels mit Elfenbein. Dem muss die internationale Staatengemeinschaft einen Riegel vorschieben."
"Schon im Vorfeld zur letzten CITES-Konferenz, auf der eine Lockerung des Handelsverbots zur Diskussion stand, nahm die Wilderei zu," so Kless weiter. "Jetzt erleben wir Ähnliches wieder. Deutschland und die EU stehen in der Pflicht, diese fatale Entwicklung zu stoppen. Bundesumweltminister Röttgen muss sich jetzt für einen ausnahmslosen Schutz von Elefanten einsetzen."
Quelle: IFAW