Elefanten, Tiger, Wale und Cuviergazelle erhalten Chance
Archivmeldung vom 16.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPositive Nachrichten für Elefanten Tiger und Wale sowie andere Arten nach der Welt-Artenschutz-Konferenz CITES in Den Haag. Nach zweiwöchigen Verhandlungen wird der Schutz von Elefanten, Tiger und Walen verbessert. Weniger gut erging es einigen Tropenbäumen sowie Dorn- und Heringshai, die keine Hilfe bekommen.
Auch für Nashörner
und Leoparden brachte die Konferenz keinen Schutz vor der
Trophäenjagd. Dennoch beurteilt der IFAW (Internationaler
Tierschutz-Fonds) die Entscheidungen der Delegierten aus 171 Nationen
insgesamt weitgehend positiv.
Die Elefanten sehen einer Ruhezeit von neun Jahren entgegen,
nachdem die bis zum 31. Januar 2007 registrierten
Elfenbein-Lagerbestände Botswanas, Namibias, Südafrikas und Zimbabwes
verkauft sind. Die Ruheperiode ermöglicht auch, dass in einem
innerafrikanischen Dialog ein einheitliches Schutz- und
Managementkonzept für Elefanten gefunden werden kann.
Der strenge Schutz der Tiger bleibt bestehen. Das Ansinnen Chinas
scheiterte, den Bedarf an Tigerprodukten aus gezüchteten Tigern zu
decken. "Tigerzucht kann keine Lösung sein", so Vivek Menon vom
IFAW-Indien. "Der Handel mit Tigerteilen, auch wenn sie aus Zuchten
stammen, wird den Markt anheizen. Und am Ende ist es sehr viel
billiger einen der letzten 5000 in Freiheit lebenden Tiger zu wildern
als einen in der Zucht aufzuziehen. Glücklicherweise hat eine
Mehrheit dies verhindert".
Verboten bleibt der internationale Handel von Walfleisch oder
anderen Teilen der sanften Riesen. Auch erkannten die Delegierten
erstmals die Schwierigkeiten der Kontrolle und das bedrohlich
wachsende Ausmaß des Internethandels an. Eine IFAW Studie
registrierte in Großbritannien allein in einer Woche über 9.000
illegale Wildtier-Angebote - darunter lebende Tiere und Produkte aus
Tierkörperteilen.
Algerien beantragt den Schutz der Cuviergazelle. Die in Nordafrika
lebende Gazellenart ist inzwischen durch Wilderei und
Lebensraumverlust stark bedroht. Mit Unterstützung der EU einigten
sich die Nationen im Konsens auf eine Aufnahme der Gazellenart auf
Anhang I und verbietet damit den internationalen Handel.
Schlechter erging es den Nashörnern und Leoparden. Trotz geringen
Bestandszahlen und Wilderei bleibt die Trophäenjagd auf diese Arten
möglich.
"Insgesamt konnten wir doch einiges für den Artenschutz hier
erreichen," so Pueschel. "Es ist ein großer Erfolg für die Elefanten
und Tiger. Was uns allerdings Sorge bereitet ist eine zunehmend
wirtschaftliche Betrachtungsweise. Bei fast jedem Thema und in vielen
Argumenten stand der kurzfristige wirtschaftliche Nutzen im
Mittelpunkt. Dabei geht es doch darum die Arten langfristig zu
erhalten, um eine ökologisch Nachhaltige Nutzung zu ermöglichen. Die
Grundlegende Idee der Konvention ist ja, ein Zusammenbrechen der
Populationen zu verhindern" so Pueschel weiter.
Quelle: Pressemitteilung IFAW