Baumarktkette stoppt Verkauf kritisierter Tropenholz-Gartenmöbel
Archivmeldung vom 31.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf Druck von ROBIN WOOD hat die Baumarktkette OBI drei ihrer diesjährigen Gartenmöbel-Serien aus dem Verkauf genommen. Diese Entscheidung teilte das Unternehmen der Umweltorganisation per Fax mit.
ROBIN WOOD hatte herausgefunden, dass die
Gartenmöbelgruppen "Argos" und "Bolivia" aus nicht-zertifiziertem
Teakholz gefertigt sind und die Serie "Brasil" mit einem ungültigen
FSC-Zertifikat gelabelt ist.
"OBI blieb keine andere Wahl", kommentiert Rudolf Fenner, Waldreferent
bei ROBIN WOOD. "Das Unternehmen hätte ansonsten bei seinen Kundinnen
und Kunden erheblich an Glaubwürdigkeit verloren." OBI war eine der
ersten Baumarktketten in Deutschland, die sich zum Schutz der
Regenwälder selbst verpflichtet hatten, Tropenholzmöbel nur noch dann zu
verkaufen, wenn sie mit dem Siegel des FSC (Forest Stewarship Council)
ausgezeichnet sind.
Das Unternehmen hatte zunächst am Mittwoch aufgrund des Hinweises von
ROBIN WOOD lediglich aus Märkten im Hamburger Raum mehrere
unzertifizierte Tropenholzmöbel entfernen lassen. Nach Angaben der
OBI-Zentrale waren sie von den einzelnen Märkten "eigenständig, ohne
detaillierte Prüfung auf FSC" eingekauft worden.
Am Donnerstag hatte sich das Unternehmen nun auch zu einem Verkaufs-Stopp für
die bundesweit angebotenen Gartenmöbel-Serien "Argos", "Bolivia" und
"Brasil" durchgerungen, obwohl damit "enorme Aufwendungen und
Anstrengungen" verbunden seien, wie OBI-Geschäftsführer Dietmar Moch,
der bei der Heimwerkerkette für den Einkauf verantwortlich ist, mitteilte.
Im Fall der Serie "Brasil" gibt sich das Unternehmen aber noch nicht
hundertprozentig überzeugt von der Kritik. "Die endgültige Klärung", so
Moch "bedarf noch weiterer Prüfungen, die nicht bis heute abgeschlossen
werden können. Um jedes Restrisiko auszuschließen, haben wir alle mit
"Brasil" geplanten Werbeaktionen soweit möglich gestoppt und nehmen
vorerst bis zur endgültigen, zweifelsfreien Klärung die Produkte aus dem
Verkauf."
"Eigentlich ist der Fall sonnenklar. Die "Brasil"-Möbel haben kein
gültiges FSC-Zertifikat, weil sie über einen Großhändler bezogen wurden,
der nicht FSC-zertifiziert ist und deshalb auch keine Ware als
FSC-zertifiziert vertreiben darf", erläutert Rudolf Fenner. "OBI muss
deutlich mehr in seine Qualitätssicherung investieren, um solche
eklatanten Verstöße gegen die eigene Firmenpolitik in Zukunft
auszuschließen."
Quelle: Pressemitteilung Robin Wood