Schellnhuber will Staatsfonds für Energiewende
Archivmeldung vom 01.12.2018
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Freigeschaltet durch André OttZum Auftakt der Klimakonferenz in Kattowitz verlangt der langjährige Klimaberater der Bundesregierung und Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, die Gründung eines Staatsfonds für den Klimaschutz mit einem Volumen von bis zu 0,6 Billionen Euro, "Mit dem Zukunftsfonds schlagen wir ein marktwirtschaftliches Instrument vor, das ein eindeutiges Zeichen in Richtung einer Nachhaltigkeitstransformation setzt", heißt es in einem Papier, über das die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet.
Zu den Autoren zählten neben Schellnhuber der Gießener Politologe Claus Leggewie und der Potsdamer Ökonom David Löw Beer. Der Fonds soll dem Vorschlag zufolge aus höheren Abgaben auf CO2-Emissionen sowie aus einer höheren Erbschaftsteuer gespeist werden, um auch den vergangenen Ausstoß von Klimagasen zu bepreisen, berichtet die Zeitung weiter. Ein Teil des Geldes soll an die Haushalte zurückfließen, zum Beispiel übe r eine geringere Mehrwertsteuer. Der Rest würde dann entweder direkt in Infrastrukturprojekte fließen oder in den Staatsfonds, der nach festgelegten Kriterien in Unternehmen investiert, die einen Nutzen für Klimaschutz und Energiewende bringen.
In den Fonds könnten dem Papier zufolge jährlich rund 21 Milliarden Euro eingebracht werden, was bis zum Jahr 2050 ein Vermögen von rund 645 Milliarden Euro ergäbe, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Schellnhuber gilt als einer der renommiertesten Klimaforscher weltweit. Bis zu seiner Pensionierung vor wenigen Monaten leitete er das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, seither arbeitet er unter anderem am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), das seinen Sitz ebenfalls in Potsdam hat.
Quelle: dts Nachrichtenagentur