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Klimagipfel: Hauptursache Fleischproduktion kein Thema

Archivmeldung vom 29.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: vier-pfoten.de
Bild: vier-pfoten.de

Auf dem Klimagipfel in Cancún beraten Volksvertreter zahlreicher Nationen erneut darüber, wie man dem für uns alle gefährlichen Klimawandel entgegenwirken kann. Die Erwartungen sind nach den enttäuschenden Gipfeln der Vorjahre nicht gerade hoch. Übliche Themen wie Industrie, Verkehr, Energie werden die Konferenz beherrschen. Dabei können diese Faktoren den Klimawandel deutlich weniger beeinflussen als unsere Ernährung, die aber leider auch in Cancún wieder kein Thema sein wird.

Die FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) hat eine Studie zu den wichtigsten Faktoren der von Menschen verursachten Treibhausemissionen veröffentlicht. Diese Studie ist die anerkannte Referenz, auf die auch alle anderen renommierten Studien seither verweisen. Darin wird die Tierproduktion mit 18 Prozent noch vor dem Verkehr als größter Emissionsfaktor genannt. Das World Watch Institute hat als Reaktion darauf ebenfalls eine Studie veröffentlicht, um die von der FAO nicht erfassten Faktoren zu integrieren. Wenn es nach dieser Studie geht, ist die Tierproduktion sogar für 51 Prozent des vom Menschen verursachten Klimaeffekts verantwortlich.

"Weniger Fleisch zu essen hilft dem Klima also mehr als alles andere", so VIER PFOTEN Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Wem Tierschutzgründe nicht reichen, um den Fleischkonsum zu reduzieren oder zu beenden, sollte es wenigstens zur Rettung des Klimas tun." Obwohl öffentlich viel über den Klimawandel und Maßnahmen dagegen diskutiert wird, bleibt gerade der Konsum von Tierprodukten wie Fleisch, Milch und Eiern meist gänzlich unberücksichtigt. Kaum jemand ahnt, dass Fleisch Klimakiller Nummer Eins ist. Statistisch essen wir im Schnitt etwa sechs Portionen Fleisch und Wurst pro Kopf und Woche. Ernährungswissenschafter empfehlen dagegen, nicht mehr als maximal zwei bis drei Portionen Fleisch und Wurst pro Woche zu essen. Wir nehmen also das Doppelte der angeratenen Maximalmenge zu uns. Und dies schadet eben nicht nur unserer Gesundheit und lässt Milliarden Tiere leiden - es stellt auch die größte von Menschen verursachte Klimabelastung dar.

Eine Reduktion des Tierproduktekonsums kann - im Gegensatz zu anderen Maßnahmen - ganz ohne Investitionen in teure neue Technologien erfolgen. Diese höchst effektive Klimaschutzmaßnahme bringt sogar eine riesige Ersparnis: Im Moment wird der Preis von Tierprodukten massiv durch Steuergelder gestützt. Tierhalter bekommen für ihre Erzeugnisse einen Mindestpreis bezahlt, der am freien Markt nicht erwirtschaftet werden kann. Jeder produzierte Liter Milch, jedes Stück Fleisch, jedes Ei kostet uns daher Steuergeld - selbst wenn wir es nicht kaufen.

Quelle: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

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