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Tropenholz in vielen Mal- und Bastelbüchern von Depesche

Archivmeldung vom 17.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Viele Depesche-Produkte enthalten Tropenholz. Bild WWF
Viele Depesche-Produkte enthalten Tropenholz. Bild WWF

Sie heißen "Supergirl", "Horses Dreams" oder "Create your TopModel" und finden sich in nahezu jedem größeren Supermarkt, Kaufhaus oder Papierwarengeschäft. Die Mal- und Bastelbücher der Firma Depesche suggerieren eine heile Welt. Doch das Papier, auf dem die meist pastellfarbenen Hefte gedruckt sind, ist alles andere als harmlos. Der WWF entdeckte in 13 von 37 getesteten Papierproben Anteile von Tropenholz. Darunter waren Postkarten, Briefpapier und Malbücher, von denen meist kleine Mädchen mit großen Kulleraugen in die scheinbar heile Kinderwelt blicken.

In den Vorjahren hatte der WWF bereits Kinderbücher unter die Lupe genommen. Nachdem man hier fündig geworden war, wurden die Tropenholz-Analysen jetzt auf Mal- und Bastelbücher ausgeweitet. "Es war keine Überraschung, dass wir bei den bunten Heftchen von Depesche fündig geworden sind. Dass sich aber in jeder dritten Probe Tropenholz nachweisen ließ, hat uns geschockt", kommentiert Johannes Zahnen, Waldreferent beim WWF Deutschland die Ergebnisse. Das erschreckende Resultat sei darauf zurückzuführen, dass viele Produkte wie Diddl-Maus und Co. in hohen Auflagen in China gedruckt würden. Hier wandere Tropenholz aus den Regenwäldern Südostasiens nach wie vor in die Papierproduktion.

Für den WWF ist der Kahlschlag für den Gabentisch nicht hinnehmbar, zumal umweltverträgliche Alternativen für die Papierherstellung zur Verfügung stehen. Depesche wurde über die Ergebnisse der vom WWF beauftragten Labore der TU Darmstadt und dem US-amerikanischen Institut IPS (Integrated Paper Services) informiert und um Stellungnahme gebeten. In seiner knappen Reaktion habe das Unternehmen die Vorwürfe abgestritten. Das Sortiment sei nachhaltig produziert und stamme keineswegs aus der Zerstörung asiatischer Regenwälder. Außerdem befänden sich von den beanstandeten Produkten nur noch wenige im Verkauf. Johannes Zahnen reicht das nicht aus: "Unsere Analysen haben zweifelsfrei ergeben, dass die Produkte Tropenholz enthalten. Die hohe Trefferquote zeigt außerdem, dass wir es mit einem grundsätzlichen Problem bei Depesche zu tun haben. Da mehr als ein Drittel der zufällig ausgewählten Proben belastet ist, müssen wir von einem ähnlich hohen Prozentsatz im Gesamtangebot ausgehen."

Der WWF sieht auch die Einzelhändler in der Verantwortung. "Papier aus dem Regenwald hat im Supermarkt nichts zu suchen. Die Einzelhändler sollten ihre Verantwortung wahrnehmen und entsprechende Papierprodukte sofort auslisten", so Zahnen. Wer sicher gehen möchte, dass sein Weihnachtsgeschenk nicht aus Raubbau stammt, sollte laut WWF bei Büchern und anderen Papierprodukten auf das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft achten. Noch besser seien Druckerzeugnisse aus Recyclingpapier mit dem Blauen Engel.

Quelle: WWF World Wide Fund For Nature (ots)

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