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Bundesregierung setzt weiter auf Agro-Gentechnik - Bioland fordert ein Ende dieser Risikotechnologie

Archivmeldung vom 27.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Viola W  / pixelio.de
Bild: Viola W / pixelio.de

Am Montag wurde in einer öffentlichen Beratung vom Petitionsausschuss des Bundestages die Petition des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zur Agro-Gentechnik behandelt. Bioland fordert gemeinsam mit dem BÖLW einen Zulassungsstopp von GVOs, da das europäische Zulassungsverfahren lückenhaft ist und Gefahren durch Gentechnikpflanzen ignoriert werden.

In der Anhörung verstrickte sich der Vertreter der Bundesregierung, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Peter Bleser (CDU), in eine Argumentation voller Wiedersprüche. Für Bleser ist die Agro-Gentechnik eine "weltweit gängige Technologie, die nicht mehr aus der Welt zu bringen ist". Zudem behauptete der Regierungsvertreter, dass alle Zulassungsverfahren sicher sind. "Es sind der Bundesregierung keine Fälle bekannt, weder weltweit noch national, wo durch die Anwendung von gentechnisch veränderten Organismen Schäden entstanden sind, weder in der Umwelt noch beim Menschen." Anschließend musste er jedoch einräumen, dass das deutsche Verbot des Genmaises MON810 ausgesprochen wurde, weil in Labortests Schädigungen des Zwei-Punkt-Marienkäfers nachgewiesen wurden. Auch das Bundesamt für Naturschutz nahm in der Anhörung Stellung und verwies auf Studien die belegen, dass der Einsatz von Agro-Gentechnik eine "Reduzierung der Artenvielfalt an und auf dem Feld" mit sich bringt.

Bioland Präsident Jan Plagge sagte nach der Anhörung: "Ich bin entsetzt mit welchen Argumenten die Bundesregierung das Geschäftsmodell der Agro-Gentechnik in Deutschland gegen den Willen der Bevölkerung durchboxen will. Hier werden die Bedürfnisse der Verbraucher und Bauern mit Füßen getreten sowie einseitig und ideologisch Politik für die Gentech-Industrie gemacht." Es sei auch eine rein taktische Behauptung Blesers, dass es aus der Agro-Gentechnik kein Entkommen mehr geben sollte, so Plagge. "Wer in einer öffentlichen Anhörung behauptet, dass ohne Agro-Gentechnik auch in Europa keine Lebensmittel mehr hergestellt werden können, sollte auf die Sachebene zurückkommen und dafür einen wissenschaftlichen Beweis vorlegen. Die ökologische Lebensmittelwirtschaft sowie viele gentechnikkritische konventionelle Bauern und Lebensmittelhersteller in Europa zeigen der Gesellschaft und Politik täglich, dass es gute Alternativen gibt."

Quelle: Bioland e.V.

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