Fangmengen der deutschen Fischer brechen ein
Archivmeldung vom 11.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie deutschen Fischer verzeichnen seit Jahresbeginn einen dramatischen Rückgang ihrer Fangmengen. Die gefangene Menge Ostsee-Hering lag zwischen Januar und Mai 83 Prozent niedriger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, berichtet der Focus unter Berufung auf Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
Beim Zander betrug das Minus 71 Prozent, bei Ostsee-Dorsch 69 Prozent und bei Nordsee-Scholle 61 Prozent. Neben niedrigeren Fangquoten habe die Coronakrise die ohnehin schwierige Situation noch verschärft, sagte der Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbandes, Peter Breckling, dem Focus. Beispielsweise mussten Restaurants schließen. "Durch den Lockdown gab es Unterbrechungen von Handelswegen bis zum Konsumenten, so dass Fischereien die Fangtätigkeit einstellen mussten", sagte Breckling.
Alois Gerig (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Bundestag, sagte dem Focus, er blicke mit "großer Sorge" auf die Entwicklung. Wegen der zu Jahresbeginn reduzierten Fangquoten und längerer Schonzeiten arbeiten die deutschen Fischer "auf einem sehr niedrigen Niveau". Die Situation könnte sich mit dem Brexit noch verschärfen, "da ein Großteil der Fanggründe der Nordsee in britischen Gewässern liegen", sagte Gerig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur