67. Deutscher Imkertag in Montabaur: Verantwortung der Imker für Honigbienen immer wichtiger
Archivmeldung vom 09.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttAm kommenden Wochenende finden in der Stadthalle Montabaur im Westerwaldkreis die Jahrestagung des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.) sowie der Deutsche Imkertag statt, bei dem dieses Mal vor allem Fragen zur imkerlichen Betriebsweise und Krankheitsbekämpfung im Mittelpunkt der Gespräche und Vorträge stehen werden.
Bis zum Mittelalter lebten Bienenvölker naturnah in den Wäldern und wurden in erster Linie zum Zweck der Honig- und Wachsgewinnung aufgesucht. Mittlerweile werden sie bis in die Großstädte hinein in Imkereien ganzjährig betreut. Denn die Bienenhaltung stellt in der heutigen Zeit angesichts der an Naturräumen immer ärmer werdenden Landschaft sowie durch die negativen Begleiterscheinungen der modernen Landwirtschaft, der Globalisierung und des Klimawandels eine große Herausforderung dar. Es fehlt an ausreichender und vielfältiger Nahrung für die Blütenbestäuber in der Fläche. Und sich immer weiter ausbreitende Parasiten schwächen sie zusätzlich.
Bienenhalter beklagen nicht nur in Deutschland häufig hohe Völkerverluste über den Winter, die mühevoll und mit finanziellem Aufwand wieder ausgeglichen werden müssen und zu Ernteeinbußen in der Landwirtschaft und bei Honig führen. Gründe hierfür sind in erster Linie der Befall der Völker mit der Varroamilbe, die damit einhergehende Übertragung von Virenerkrankungen, Nahrungsmangel, aber auch der Einfluss von Pflanzenschutzmitteln. Diese Entwicklung macht deutlich, wie wichtig die regelmäßige und fachgerechte Betreuung der Honigbienen durch den Menschen geworden ist.
Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.) sagt: "Um das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt zu erhalten, ist die Betreuung der Bienen durch den Menschen heute unerlässlich geworden und die Arbeit der Imkereien gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aber fachgerechte Bienenhaltung setzt voraus, dass Imkerinnen und Imker regelmäßig die Möglichkeit zur Schulung und zum Austausch erhalten, um die neuesten Entwicklungen zu kennen und darauf entsprechend reagieren zu können. Das ist eine wichtige Aufgabe unseres Bundesverbandes und der Imker-/Landesverbände, die es gemeinsam mit den bienenwissenschaftlichen Institutionen zu gewährleisten gilt. Der Deutsche Imkertag bietet hierfür eine gute Möglichkeit. Wir hoffen, dass viele Mitglieder diese nutzen werden."
Gastgeber ist in diesem Jahr der Imkerverband Nassau e. V., der zuletzt 1954 in Bad Ems die Veranstaltung ausrichtete. Am Samstag, den 14.10.2017, findet die öffentliche Mitgliederversammlung statt, an der Vertreter aus allen 19 Mitglieds-Landesverbänden teilnehmen und in der hauptsächlich Haushaltsfragen und Anträge behandelt werden.
Am Sonntag, den 15.10.2017, stehen dann die Fachvorträge im Mittelpunkt. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, sich im Foyer und den Tagungsräumen der Stadthalle zum Leistungsangebot des D.I.B., des Fachzentrums Bienen und Imkerei Mayen, zu Beutensystemen, Wachs u. v. m. zu informieren. Der Imkerfachhandel ist ebenfalls vertreten. Die Veranstaltung ist öffentlich, so dass sich auch interessierte Bürgerinnen und Bürger durch Fachleute u. a. zur bienenfreundlichen Gestaltung ihres Gartens beraten lassen können.
Dem D.I.B. gehören derzeit rund 110.000 Imkereibetriebe mit ca. 750.000 Bienenvölkern an, Tendenz weiter steigend, denn Imkerei ist seit zehn Jahren so beliebt wie lange nicht mehr.
Wer mehr über die Leistungen der Bienen und die naturbelassene Qualität von "Echtem Deutschen Honig" mit seinen wertvollen Nähr- und Inhaltsstoffen erfahren möchte, kann sich auf der Homepage des D.I.B. unter www.deutscherimkerbund.de informieren. Dort findet man auch das Programm zum 67. Deutschen Imkertag und eine kurze Einführung in die Vorträge.
Quelle: Deutscher Imkerbund e. V. (ots)