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Experte zur Debatte um ein atomares Endlager: "Gorleben wird genauso absaufen wie Asse"

Archivmeldung vom 20.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gorleben-Stein vor dem Pavillon in Hannover, aufgestellt 1979 beim Gorleben-Treck der „100.000“ in die Landeshauptstadt. Bild: Axel Hindemith / de.wikipedia.org/
Gorleben-Stein vor dem Pavillon in Hannover, aufgestellt 1979 beim Gorleben-Treck der „100.000“ in die Landeshauptstadt. Bild: Axel Hindemith / de.wikipedia.org/

Der Geophysiker Professor Gerhard Jentzsch von der Universität Jena hält den Standort Gorleben für ein mögliches atomares Endlager für ungeeignet. "Nach den Erfahrungen mit Asse ist Gorleben eigentlich nicht durchsetzbar, weil es genauso absaufen wird", sagte Gerhard Jentzsch den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.

Jentzsch ist Mitglied der Entsorgungskommission im Bundesumweltministerium, die sich mit der Endlager-Problematik beschäftigt. Zurzeit lässt die Bundesregierung den niedersächsischen Salzstock als einzige Alternative für ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll prüfen. In Deutschland gibt es nach einem Bericht der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe aus dem Jahr 2007 neben den niedersächsischen Salzstöcken auch Tonsteinvorkommen in Nord- und Süddeutschland, die für eine Endlagerstätte in Frage kämen.

Atomkraftexperte Thomas Becker vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) fordert im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe), dass verschiedene mögliche Standorte anhand zuvor festgelegter Kriterien untersucht und verglichen werden müssten.

Gerhard Jentzsch hält es ebenfalls für sinnvoll, nicht nur Gorleben als einziges Bergwerk zu prüfen. Das habe er als Mitglied des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerungsstandort (AkEnd) 2002 auch der Bundesregierung empfohlen. Doch der damalige grüne Umweltminister Jürgen Trittin habe von einer Alternative zu Gorleben ebenso nichts wissen wollen wie der heutige Amtsinhaber Norbert Röttgen (CDU). 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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