Aktueller Vogelgrippeausbruch in amtsbekanntem Skandalbetrieb - VIER PFOTEN deckte schon vor Jahren Tierquälerei auf
Archivmeldung vom 28.08.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Wichmann Enten GmbH in Wachenroth, die in den letzten Tagen durch den Ausbruch der Vogelgrippe in die Schlagzeilen geriet, blickt auf eine lange Geschichte von Rechtsverstößen und tierquälerischer Massentierhaltung zurück. Bereits im Jahr 2000 dokumentierte VIER PFOTEN verheerende Zustände in den Entenmastanlagen der Firma, die damals als "gepro" firmierte.
Die Wasservögel vegetieren im Dämmerlicht gewaltiger Masthallen vor sich hin. Bilder von verwesenden Kadavern zwischen lebenden Tieren und schwer verletzten Enten gingen durch die Medien.
Das Unternehmen zählt zu Deutschlands größten Entenerzeugern. An drei Standorten werden in riesigen, fensterlosen Hallen circa 400.000 Enten gehalten. Nachdem wichtige Abnehmer vor einigen Jahren im Zuge der Skandale Produkte des Unternehmens aus dem Sortiment genommen hatten, ist der Familienbetrieb Wichmann heute ein bedeutender Lieferant für Restaurants und Einzelhandel. Das Vorläuferunternehmen "gepro" machte durch diverse Skandale von sich reden. Dokumentiert sind neben tierquälerischen Haltungsbedingungen, die Lagerung von Schlachtabfällen im Wald, Todesfälle von zwei Mitarbeitern aufgrund einer Infektion mit der Papageienkrankheit und ein Verstoß bei Tiertransporten.
"In einem Betrieb, der sich durch artwidrige Massentierhaltung auszeichnet, und in dem zehntausende Enten auf engstem Raum vegetieren müssen, hat die Vogelgrippe ein leichtes Spiel", so Kampagnenleiter Thomas Pietsch von VIER PFOTEN. Der aktuelle Ausbruch der Vogelgrippe mit der anschließenden Massentötung von 160.000 Tieren belegt wieder einmal, dass die Tiere den Preis für eine verfehlte, rein auf Masse ausgerichtete Landwirtschaftspolitik zahlen müssen. "VIER PFOTEN fordert aus Tierschutz- und aus Seuchenschutzgründen die Abkehr von der Massentierhaltung und eine Stärkung regionaler Strukturen und kleiner Betriebe mit artgerechter Tierhaltung.
Nachdem VIER PFOTEN die skandalöse Entenhaltung in dem bayerischen Unternehmen kritisiert hatte, waren rechtliche Schritte des Entenmästers gegen VIER PFOTEN erfolglos. Vielmehr entschied 2002 das Oberlandesgericht Nürnberg, dass VIER PFOTEN die Haltung der Wasservögel in diesem Betrieb weiterhin als nicht artgerecht bezeichnen darf. Trotzdem existieren bis heute weder in der EU noch in Deutschland verbindliche Rechtsvorgaben, die eine artgemäße Entenhaltung sicherstellen. Deswegen kämpft VIER PFOTEN europaweit für ein Ende dieser tierquälerischen Intensivhaltung. "Als Wasservögel sind Enten für eine Massentierhaltung in Betonhallen auf engstem Raum nicht geeignet", so Pietsch.
Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN