Forschungsbohrung zur Erkundung der oberflächennahen Erdwärme
Archivmeldung vom 26.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Januar 2007 wird im Auftrag des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) eine 80 - 100 m tiefe Erkundungsbohrung östlich von Rodgau-Jügesheim niedergebracht. Die Bohrung erfolgt im Rahmen der Neubearbeitung der geologischen Karte von Seligenstadt. Die gewonnenen Daten werden das Verständnis zur geologischen Entwicklung des Raums Rodgau-Seligenstadt deutlich verbessern.
Durch die Kooperation von HLUG, Technischer Universität Darmstadt, Institut für
Angewandte Geowissenschaften (TUD) und dem Büro für Umwelt- und Geotechnik Hamm
& Theusner können auch umfangreiche Untersuchungen zur oberflächennahen
Geothermie durchgeführt und zahlreiche Daten erhoben werden. So soll die Bohrung
Informationen liefern, die in einem nächsten Schritt zur Erstellung einer ersten
geothermischen Potenzialkarte Hessens verwendet werden. Die geothermische
Potenzialkarte wird zukünftig eine wichtige Informationsquelle für den Ausbau
der Erdwärmenutzung in Hessen sein.
Hintergrund:
Die Nutzung der
oberflächennahen Geothermie mittels Erdwärmesonden (EWS) boomt in Hessen. Allein
im Jahr 2006 wurden über 1200 EWS-Anlagen genehmigt bzw. errichtet, was einer
Steigerung von nahezu 200% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Ein Ende des Booms
ist hierbei nicht absehbar. Es ist wahrscheinlich, dass die oberflächennahe
Geothermie die zukünftig wichtigste Energiequelle für die Beheizung von neu
errichteten privat genutzten Wohngebäuden sein wird.
Für die korrekte
Dimensionierung von EWS müssen stets die geothermischen Eigenschaften des
Vorhabensstandortes berücksichtigt werden. In Hessen verfügt allein das HLUG
über die hierzu erforderlichen geologischen und hydrogeologischen Daten für eine
große Zahl von Einzel-standorten. Die geothermisch relevanten Messgrößen
Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität der Gesteine liegen dem HLUG hingegen nur
für vereinzelte Standorte vor.
Um dem Bürger geothermische Standortdaten oder geothermische Potenzialkarten bereitstellen zu können sowie geothermische Vorhaben fundiert bewerten zu können, sind umfangreiche Datenerhebungen unerlässlich.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.