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Grüne: Bevölkerung bei Atomtransporten nicht ausreichend geschützt

Archivmeldung vom 04.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: GuenterHH, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: GuenterHH, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Grünen sehen erhebliche Defizite bei der Sicherheit von Atomtransporten: "Die Bevölkerung ist bei Atomtransporten nicht ausreichend geschützt", sagte Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, der "Welt". Das liege vor allem an der unzureichenden Information der zuständigen Behörden.

"Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass künftig alle betroffenen Behörden und Einsatzkräfte vor einem Atomtransport rechtzeitig informiert sind", forderte Kotting-Uhl. "Nur so können sie sich angemessen auf Unfälle vorbereiten und die Menschen im Fall der Fälle schützen."

In einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung hatte Kotting-Uhl Auskunft über einen Atomtransport verlangt, der Ende März dieses Jahres während des Orkans "Niklas" trotz Unwetterwarnung vom Hamburger Hafen in Richtung Nordrhein-Westfalen aufgebrochen war. Aus der Antwort der Bundesregierung, aus dem die "Welt" zitiert, geht hervor, dass das Eisenbahnbundesamt sowie das Bundespolizeipräsidium ordnungsgemäß informiert worden waren. Offensichtlich war die Meldung aber nicht die zuständigen Behörden vor Ort weitergeleitet worden.

"Dass die NRW-Behörden keine Vorausmeldung bekamen, zeigt, dass dieses System nicht zuverlässig funktioniert", kritisierte Kotting-Uhl. "Ein toter Winkel bei Atomtransporten - das geht nicht." Zudem forderte sie strengere Kontrollen, um einen Atomtransport bei schlechtem Wetter kurzfristig stoppen zu können: "Bei Orkan darf künftig kein Atomtransport mehr rollen."

Durch Deutschland rollen jedes Jahr rund 500.000 Transporte mit radioaktiven Stoffen - von wenig strahlenden Materialien aus der Medizin bis zu hoch radioaktiven Abfällen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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