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Studie: Fast jeder Zweite wünscht sich mehr Wildnis in Deutschland

Archivmeldung vom 28.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Eurasischer Luchs (Lynx Lynx)
Eurasischer Luchs (Lynx Lynx)

Foto: User:Baerni
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Fast jeder zweite Deutsche wünscht sich mehr Wildnis in Deutschland. Das zeigt die Studie zum "Naturbewusstsein 2013" vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), die am Montag in Bonn vorgestellt wird. Demnach würden es 42 Prozent der Befragten begrüßen, wenn es in Deutschland mehr Naturflächen gäbe, die sich selbst überlassen werden.

Vor allem in Wäldern sollte sich mehr Wildnis entwickeln können. Nach 2009 und 2011 ist es bereits das dritte Mal, dass die Bundesbürger vom BfN nach ihrer Einstellung zur Natur befragt wurden. Erstmals widmet sich die Studie in einem eigenen Kapitel ausführlich dem Thema Wildnis.

Das Image von Wildnis hat sich demnach in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. 65 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, dass ihnen Natur umso besser gefällt, je wilder sie ist. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2009. Der Studie zufolge verbinden 55 Prozent der Deutschen den Begriff "Wildnis" vor allem mit exotischen Tieren wie Tiger, Löwe, Elefant und Krokodil. 44 Prozent denken bei Wildnis an Wälder, Regenwald und Dschungel. Für jeden dritten Deutschen bedeutet Wildnis "unberührte Natur".

64 Prozent der Deutschen sind überzeugt, dass es Wildnis nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in Deutschland gibt. Die Rückkehr heimischer Wildtiere wird daher auch grundsätzlich begrüßt. Besonders beliebt sind Biber (67 Prozent), Luchs (64 Prozent) und Wildkatze (63 Prozent). Weniger begeistert sind die Bundesbürger vom Waschbär (48 Prozent). Die geringste Sympathie bringen sie dem Wolf entgegen. Nur 44 Prozent der Befragten finden es gut, wenn sich dieses Raubtier in Deutschland weiter ausbreitet.

BfN-Präsidentin Beate Jessel wertet die Studie insgesamt als Beleg für den hohen Rückhalt in der Bevölkerung für Naturschutzgebiete und Nationalparks. "Wildnis ist ein sehr emotionaler Begriff", sagte Jessel der "Welt". "Was als Wildnis wahrgenommen wird, hängt sehr stark vom kulturellen Hintergrund eines Menschen ab." Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt bereits festgelegt, dass sich bis 2020 auf mindestens zwei Prozent der Landesfläche Deutschlands Wildnis entwickeln soll.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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