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Venus-Atmosphäre gibt Aufschluss über Klimaentwicklung auf der Erde

Archivmeldung vom 31.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das I. Physikalische Institut der Universität zu Köln führt im Rahmen einer Beobachtungskampagne zur Windmessung in der Venusatmosphäre am Kitt Peak Nationalobservatorium in den USA erstmals zeitgleiche Messungen mit unterschiedlichen Wellenlängen durch. Forscher erhoffen sich anhand der Ergebnisse Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung des Klimas auf der Erde schließen zu können.

Die Venus ist von der Erde 40 Millionen Kilometer entfernt und damit der erdnächste Planet. Zudem ist sie mit rund 12 000 Kilometern Durchmesser ähnlich groß wie unser Mutterplanet. Aufgrund ihrer dicken Wolkenschicht verwehrt sie dem menschlichen Auge jedoch jeglichen Blick auf ihre Oberfläche. Mithilfe von Teleskopen kann die Atmosphäre um die Venus untersucht werden. Die Atmosphäre gibt den Forschern Aufschluss über klimatische Zustände, die auf den Zwillingsplaneten Erde übertragen werden können.

Teleskope unterscheiden sich durch ihre Messbereiche, sie messen mit verschieden großen Wellenlängen. Bisherige Messungen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt und die Ergebnisse wichen voneinander ab, so dass es zu Unstimmigkeiten in der Auswertung kam.

"Mögliche Gründe sind die Höhendifferenz, die Zeitdifferenz oder ein bislang unbekanntes Phänomen", sagt Dr. Guido Sonnabend, Projektleiter der Universität zu Köln. Sonnabend betreut die Messungen am McMath-Pierce Sonnenteleskop, dem größten Sonnenteleskop der Welt. Es misst im Infrarot Bereich und kann Windströmungen in höheren Schichten der Venus-Atmosphäre bestimmen.

Neben dem McMath-Pierce Teleskop wird das James Clerk Maxwell Teleskop (Boulder, USA) auf Hawaii zur gleichen Zeit eingesetzt. Das Radioteleskop misst Wellenlängen im Submillimeter Bereich und kann Windströmungen in mittleren Schichten der Venus-Atmosphären bestimmen.

Bei der Auswertung werden die Ergebnisse der beiden unterschiedlichen Messmethoden miteinander abgeglichen um die Windströmungen in der Übergangsschicht zu ermitteln um so die Abweichungen der vorherigen Ergebnisse zu erklären. Die Messungen finden im Rahmen einer koordinierten Kampagne zur Unterstützung der Mission "Venus Express" der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) statt.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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