Habeck protestiert bei von der Leyen gegen Sprengversuche
Archivmeldung vom 08.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttDicke Luft zwischen Kiel und Berlin. Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) hat wegen der geplanten Sprengungen der Bundeswehr in der Ostsee schwere Kritik an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) geübt. "So geht das nicht, das ist unprofessionell. Ich werde Frau von der Leyen anschreiben und einfordern, dass dies korrigiert wird", erklärte Habeck den "Kieler Nachrichten".
Das Ministerium sei als oberste Naturschutzbehörde nicht einbezogen worden, kritisierte der Minister. "Dazu ist als erstes von der Bundeswehr eine Prüfung auf die Vereinbarkeit des Vorhabens mit den bundesgesetzlichen Artenschutzbestimmungen sowie FFH-Verträglichkeitsprüfung vorzulegen."
Ab Mai will die Bundeswehr im Sperrgebiet zwischen Damp und Port Olpenitz erproben, wie sich Sprengungen im Umfeld auf eine Fregatte auswirken. Dafür wird die ausgemusterte Fregatte "Karlsruhe" zurzeit mit Sensoren ausgerüstet, schreiben die "Kieler Nachrichten". Die Sensoren sollen die Folgen registrieren, wenn Sprengladungen wie etwa Minen in verschiedenen Abständen explodieren.
Die Pläne stoßen laut "Kieler Nachrichten" nicht nur im Umweltministerium auf massive Kritik: Neben dem Naturschutzbund erwartet auch der Landesfischereiverband erhebliche Folgen für die Umwelt. Bewohner der Ufergemeinden fürchten Schäden an ihren Häusern durch Erschütterungen.
Quelle: Kieler Nachrichten (ots)