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Vom Aussterben bedroht: Das Deutsche Karakulschaf ist die gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015

Archivmeldung vom 10.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karakulschaf  im Akron Zoo
Karakulschaf im Akron Zoo

Foto: Smooth_O
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Alle zwei Wochen stirbt auf unserer Erde mindestens eine Nutztierrasse aus; jedes Mal ein Verlust von genetischem Potenzial und Kulturgut in der Landwirtschaft. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) hat sich den Erhalt der Rassenvielfalt zur Aufgabe gemacht. "Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015" ist das Deutsche Karakulschaf. Die aktuelle Population in Deutschland umfasst 217 Herdbuchmuttertiere und 17 gekörte Böcke. Auf der Internationalen Grünen Woche Berlin zeigt die GEH vom 16. bis zum 25. Januar einen Bock, acht Muttertiere und ein Dutzend Läm-mer in der Tierhalle 25.

Das Karakulschaf ist eine der ältesten Haustierrassen der Welt. Schon vor mehr als 4.500 Jahren belegen in Uruk am Euphrat gefundene Tonabbildungen die Haltung von Schafen dieses Typs. Die besondere Lockenausbildung des Fells beim frischgeborenen Lamm gab ihr auch den Namen: "Kara-gjull", was "Schwarze Rose" bedeutet. Die ursprüngliche Heimat der Karakulschafe ist Zentralasien, wo das hagere, mittelgroße Steppenschaf mit dem Fettschwanz gezüchtet wird.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden etwa 60 Tiere nach Deutschland importiert. Hochburg war die Universität in Halle, die diese Rasse seitdem mehr oder weniger autark züchtete. Ziel war es in erster Linie, die Felle der Lämmer für die Pelzproduktion zu nutzen; sogenannte Persianer waren lange Zeit sehr gefragt. Nachdem das Tragen von Pelzen aus der Mode kam, brach auch der Tierbestand in Deutschland fast vollständig zusammen. Heute werden die Tiere nur noch wegen ihres schmackhaften, wildähnlichen und fettarmen Fleisches gehalten. Allein den Aktivitäten der Universität in Halle und wenigen Züchtern ist es zu verdanken, dass die anspruchslose, widerstandsfähige und langlebige Rasse in Deutschland überhaupt noch erhalten ist.

Quelle: Messe Berlin GmbH (ots)

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