"Germany's Next Topmodel" nimmt keine Rücksicht auf Tierschutz
Archivmeldung vom 14.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der gestrigen Folge der aktuellen Staffel von "Germany's Next Topmodel" sind zum wiederholten Male Elefanten sowie ein Affe als Shooting-und Laufstegpartner genutzt wurden. VIER PFOTEN fordert ProSieben und die Produktionsfirma Tresor TV auf, endlich dem Tierschutz Rechnung zu tragen und in Zukunft auf den Einsatz von Wildtieren zu verzichten.
Wie bereits in vorangegangenen Staffeln posierten die Model-Kandidatinnen für ein Fotoshooting gemeinsam mit Elefanten. In einer Zirkuskulisse dienten die dressierten Dickhäuter als Hintergrund oder Reittier und mussten mehrfach auf den Hinterbeinen stehen. Ein angeleintes Totenkopfäffchen wurde von jeder Kandidatin über den Laufsteg getragen. "Wildtiere sind keine Showstars. Sie gehören weder in die Manege noch in eine Modenschau" erklärt VIER PFOTEN Wildtierexperte Thomas Pietsch.
Aus Tierschutzsicht ist die Haltung von Wildtieren in Zirkussen grundsätzlich abzulehnen. Bedrohte Arten wie der asiatische Elefant leiden in Zirkusbetrieben unter permanentem Platzmangel und ständigen Transporten. Die "Kunststücke", die die Tiere in der Sendung gezeigt haben, basieren immer auf fragwürdigen Dressurmethoden, die eine Dominanz des Trainers über die Tiere erfordert. Unnatürlichen Posen wie das Stehen auf den Hinterbeinen können bei Elefanten auf Dauer zu Schädigungen oder Verletzungen führen. Auch beim Einsatz in TV Studios wird auf die arteigenen Bedürfnisse der Tiere keine Rücksicht genommen. Für das Äffchen bedeuten Scheinwerfer oder die Nähe zu fremden Menschen zusätzlichen Stress.
VIER PFOTEN fordert seit Jahren ein Wildtierverbot im Zirkus. Viele Länder wie Österreich haben dies bereits umgesetzt oder die Haltung von Wildtieren eingeschränkt. Auch die Bundestierärztekammer (BTK) unterstützt die Forderung nach einem generellen Verbot. "Der Einsatz von Wildtieren ist alles andere als zeitgemäß. Um ein klares Signal für den Tierschutz zu setzen, sollte ProSieben in Zukunft nur noch auf menschliche Akteure setzen", fordert Thomas Pietsch. Damit würde der Sender auch dem Wunsch vieler Zuschauer entgegen kommen.
Quelle: VIER PFOTEN