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Achtung, Pilzsammler! Rotwild braucht Ruhe

Archivmeldung vom 14.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Erika Hartmann / pixelio.de
Bild: Erika Hartmann / pixelio.de

Der Hirsch und der Mensch: Es ist keine einfache Beziehung! Anlässlich des 6. Rotwildsymposiums, das die Deutsche Wildtier Stiftung im Oktober veranstaltet, beleuchtet sie das schwierige Verhältnis zwischen Menschen und Hirschen. Die dritte Folge dieser Serie beschreibt den Rothirsch im Spannungsfeld mit Pilzsuchern.

Treffen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen auf den feuchten Waldboden, sprießen jetzt im Herbst überall Pilze aus der Erde. Die Aussicht auf kulinarische Leckerbissen führt dazu, dass Pilzsammler kreuz und quer die Wälder durchstreifen. "Für das Wild - insbesondere das sensible Rotwild - sind Pilzsammler eine unkalkulierbare Gefahr", sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. "Die Störungen, die vom Pilze suchen ausgehen, führen zur spontanen Flucht ganzer Rudel." Baron Münchhausen rät: "In Wäldern mit Rotwildvorkommen sollten Pilze möglichst am Wegesrand und nicht in der Dämmerung gesucht werden." Es klingt absurd, aber je lauter Pilzsucher sich verhalten, desto eher kann Rotwild den Menschen lokalisieren und sich ruhig und ohne zu fliehen zurückziehen. "Beim Pilze suchen muss gelten: Vorfahrt für Wildtiere", sagt der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung Das Sammeln von Pilzen gehört im Herbst zu einem beliebten Naturerlebnis. Pfifferlinge und Steinpilze schmecken besonders gut, wenn man sie selbst gesammelt hat. "Wenn Pilzsammler sich an bestimmte Regeln halten, ist nichts gegen dieses Herbstvergnügen zu sagen", betont Baron Münchhausen. Es gilt, Naturschutzgebiete auf jeden Fall zu meiden. Auch in frisch gepflanzten Wäldern und Forstkulturen sollten keine Pilze gesucht werden. Langfristig wäre es sinnvoll, wenn Waldbesitzer oder Hegegemeinschaften die vom Rotwild besonders genutzten Waldbereiche, die sogenannten Einstände, als Wildruhezonen ausweisen. Dort wäre das Pilzsammeln dann idealerweise untersagt.

Es gibt besonders geschützte Pilzarten, die laut Bundesnaturschutzgesetz weder abgeschnitten, gepflückt noch ausgegraben werden dürfen", sagt der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Doch auch die Pilzarten, die nicht besonders geschützt sind, sollten nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. Verantwortungsvolle Waldbesucher wählen nur Pilze aus, die sie genau kennen. "Es ist eine Unsitte alles wahllos mitzunehmen, um hinterher mit Hilfe eines Bestimmungsbuches oder Sachkundigen zu erfahren, dass die meisten gesammelten Pilze nicht genießbar sind", erläutert Baron Münchhausen. Beim Ernten von Pilzen ist immer darauf zu achten, dass das Myzelgeflecht nicht beschädigt wird. Deshalb Pilze immer abschneiden und nicht einfach herausrupfen. Wer sich an diese Regeln hält und auf Wildtiere Rücksicht nimmt, kann den Herbst und das Sammeln von Pilzen mit dem anschließenden Festessen ohne schlechtes Gewissen genießen.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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