Erste Kegelrobbe der Saison im Wattenmeer geboren
Archivmeldung vom 24.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas erste neugeborene Kegelrobbenbaby der Saison wurde in diesen Tagen auf einer Sandbank bei Amrum im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer geboren. Weitere sind in den nächsten Wochen zu erwarten. Im Gegensatz zu Seehunden, kommen die Kegelrobbenbabys mit dem weißen Fell zwischen November und Januar an hochwassergeschützten Sandbänken auf die Welt.
Ein Teil der Jungtiere wird durch Stürme auch an touristisch genutzte Strände getrieben. Damit sie ihre Kräfte zum Wachsen sparen und gesäugt werden können, dürfen sie dort möglichst wenig gestört werden.
Nationalparkbetreuer verschiedener Naturschutzverbände haben die Aufgabe, bis Ende Januar, ständig nach den jungen Robben auf den Stränden zu suchen. "Für die jungen Kegelrobben organisieren wir eine Bewachung, damit sie von Spaziergängern ungestört von ihren Mütter gesäugt werden können", sagte Silvia Gaus, die das Kegelrobbenschutzprojekt der Schutzstation Wattenmeer leitet. Die Touristen werden dann um die Jungtiere herumgelotst und lernen nebenbei auch viel Wissenswertes über die Robben.
"Die Rückkehr der Kegelrobben gehört zu den großen Erfolgen des Wattenmeerschutzes", sagte Hans-Ulrich Rösner, Wattenmeerexperte des WWF. Die Kegelrobbe kehrte erst in den 60er Jahren ins Wattenmeer zurück, nachdem sie im Mittelalter ausgerottet war. "Heute bekommen sie ihre Jungen wieder an vier verschiedenen geschützten Stellen - auf Sandbänken im nieder-ländischen Wattenmeer, bei Juist, Helgoland sowie Amrum - und ihre Zahl nimmt ständig zu!"
Inzwischen ist schon jede zehnte Robbe im Wattenmeer eine Kegelrobbe. Bei Zählungen wurden rund 2000 Kegelrobben und 15.000 Seehunde im gesamten, von Dänemark bis zu den Niederlanden reichenden Wattenmeer erfasst. Dabei können gar nicht alle Robben gezählt werden, weil nie alle gleichzeitig auf den Sandbänken liegen. Insgesamt gibt es deshalb wieder mehr als 20.000 Robben im Wattenmeer, die für viele Menschen auch ein wichtiges Urlaubserlebnis im Nationalpark geworden sind.
Quelle: Pressemitteilung WWF-Deutschland