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Getreideanbau wird in Deutschland verdrängt

Archivmeldung vom 22.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Erich Westendarp  / pixelio.de
Bild: Erich Westendarp / pixelio.de

"Der kontinuierlich steigende Maisanbau für die Biogasproduktion in Deutschland verringert das Getreideangebot in diesem Jahr um rund 4 Mio. t. Das ist knapp 10 Prozent einer normalen Ernte", erklärte Dr. Henning Ehlers, Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei einer Tagung des Bayerischen Genossenschaftsverbandes. Nach der aktuellen Schätzung erwartet der DRV eine Getreideernte in Höhe von nur 41,5 Mio. t. Der durchschnittliche Bedarf von rund 41,8 Mio. t. wird somit nicht gedeckt.

"Wir erleben eine politisch geförderte Verknappung des Getreideangebots, das durch mehr Importe von Getreidesubstituten wie Soja kompensiert werden muss. Die Folgen sind steigende Futterkosten und damit eine geringere Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der deutschen Milch- und Veredelungswirtschaft", betonte Ehlers.

Der DRV warnt vor gravierenden Folgen für die Veredlungsregionen, wenn sich die Flächenkonkurrenz durch einen weiteren Ausbau der Bioenergie bzw. durch einen fortschreitenden Verlust von Ackerflächen durch Bau- und Infrastrukturmaßnahmen zuspitzen werden sollte.

Entschärfen lässt sich die angespannte Versorgungssituation unter anderem durch eine Abkehr von der restriktiven Nulltoleranz-Politik gegenüber GVO und die gezielte Förderung sowie Nutzung züchterischen Fortschritts zur Produktivitätssteigerung im Pflanzenbau. "Das ist derzeit aber nicht in Sicht", so Dr. Ehlers.

Quelle: Deutscher Raiffeisenverband (ots)

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