100 Jahre Naturschutz in Deutschland - DNR-Präsident Weinzierl betont Rolle des Ehrenamts für erfolgreiche Umweltpolitik: "Ohne Bürgerarbeit keine zukunftsfähige Gesellschaft"
Archivmeldung vom 29.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlAus Anlass des Jubiläums "100 Jahre Naturschutz als Staatsaufgabe" hat der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Hubert Weinzierl, heute die besondere Bedeutung des ökologisch engagierten Ehrenamts herausgestellt. "Erfolgreicher Arten-, Biotop- oder Landschaftsschutz, Bildung für nachhaltige Entwicklung oder Verfahrensbegleitung wären ohne die Aktivisten der Umweltbewegung undenkbar", sagte Weinzierl vor Beginn der offiziellen Feierlichkeiten.
Der kooperative Naturschutz von Staat und Ehrenamt hat sich nach
Meinung des DNR prinzipiell bewährt und sei heute "ein Markenzeichen
deutscher Umweltpolitik". Dennoch forderte der DNR-Präsident, das
Ehrenamt ernster zu nehmen, und verlangte von Staat und Politik "ein
positives Klima der Anerkennung".
Schließlich erspare das Ehrenamt dem Staat enorme Geldmittel. Laut
DNR werden in Deutschland jährlich etwa drei Milliarden freiwillige
Einsatzstunden geleistet, was einer Wertschöpfung von 30 Milliarden
Euro entspreche. Davon würden rund zwei Milliarden Euro allein auf
den Umweltbereich entfallen.
"Unbezahlbar ist aber die Bewahrung immaterieller Werte", hob
Weinzierl hervor. "Naturschützer bewahren gerade jene Werte, die
nicht in Geld zu begleichen sind, und sie leisten freiwillig Arbeiten
für das Gemeinwohl, die vom Staat nicht erbracht werden können."
Um das ökologisch engagierte Ehrenamt aufzuwerten, fordert der
DNR, dass Naturschutzarbeit genauso gefördert wird wie der Sport oder
die Freiwillige Feuerwehr. Auch die Qualifizierung müsse nachhaltig
verbessert werden.
Politik, Staat und Gesellschaft können sich nach Meinung Weinzierls glücklich schätzen, dass sich in den Organisationen der Ökologiebewegung entgegen dem Negativtrend der Entsolidarisierung und des Egotrips Bürgerinnen und Bürger für die Gesellschaft und deren Lebensgrundlagen engagieren. "Ehrenamtliche Naturschützer zeigen immer wieder umweltverträgliche Alternativen auf und leisten ihren Beitrag zu der oft geforderten neuen, offenen bürgerschaftlichen Kultur", erläuterte der DNR-Präsident.
Quelle: Pressemitteilung DNR