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Delfinschützer decken Missstände in Deutschland auf

Archivmeldung vom 22.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Kino-Öko-Thriller "DIE BUCHT" mit Ex-Flippertrainer Ric O'Barry offenbart schonungslos den blutigen japanischen Delfinfang. Die Zoodirektoren mit Delfinarien in Duisburg, Münster und Nürnberg weisen jetzt in einer Stellungnahme ihre Mitschuld an den Delfintreibjagden zurück.

O'Barry hatte im Vorfeld des Films mehrfach appelliert: "Kaufen Sie keine Eintrittskarten für Delfinarien, denn das Angebot regelt die Nachfrage."

Die Zoodirektoren äußern, dass Delfintreibjagden "von den deutschen Delfinarien auf das Schärfste verurteilt werden". Angeblich gäbe es heute kein einziges Tier aus Delfintreibjagden in der Europäischen Union. Die wissenschaftlich geleiteten Delfinarien würden die Aufklärung der Öffentlichkeit fördern und das Umweltbewusstsein wecken. Die Zoos wollen zwischen "wissenschaftlich geleiteten Delfinarien und rein kommerziell betriebenen Delfinshows unterscheiden".

Diesen Aussagen widersprechen das "Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)" und "ProWal". Geschäftsführer Jürgen Ortmüller (WDSF) und Andreas Morlok (ProWal): "Die Zoos verkaufen ihre Delfin-Shows als bildende Wissenschaft. Die Delfine werden in den kleinen Betonbecken zu Clowns gemacht. Auch in Europa gibt es Wildfänge. Im Pariser Asterix-Park lebt ein aus Deutschland transferierter Delfin, der offenbar aus Japan stammt. Duisburg hält zwei Wildfänge, der Tiergarten Nürnberg vier und Münster hält einen Sotalia-Delfin, die sämtlich aus dubiosen Fängen in Florida, Kuba und Mexiko stammen. Türkische Delfinarien erwarben kürzlich zehn Delfine aus der Taiji-Treibjagd für 280.000 US-Dollar. Die Aussagen der Zoodirektoren verlieren dadurch erheblich an Glaubwürdigkeit, denn alle Wildfänge reduzieren die Populationen und sind grausam. Die wenigen Nachzuchten sind bei über 50 verstorbenen Delfinen in deutschen Zoos nicht nachhaltig."

In Duisburg stellten die Delfinschützer zudem fest, dass keine gesetzlich vorgeschriebenen Prüfberichte für das Delfinarium vorliegen würden. In Münster muss auf Intervention des WDSF ein neues Hallendach wegen mangelhafter Lichtverhältnisse gebaut werden. Gegen den Tiergarten Nürnberg stellten sie Strafanzeige, weil ohne amtliche Genehmigung die Delfintherapie durchgeführt worden sei.

Quelle: Journal Society GmbH

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