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Niedersachsen hinterfragt Eignung weiter Teile des Landes als Lagerstätte für Atommüll

Archivmeldung vom 24.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
"Problemfässer" für Atommüll oder auch: Massive und langanhaltende Umwelt- und Menschenvergiftung (Symbolbild)
"Problemfässer" für Atommüll oder auch: Massive und langanhaltende Umwelt- und Menschenvergiftung (Symbolbild)

Bild: Screenshot biss-leese.de (Bürgeriniative StrahlenSchutz) / Eigenes Werk

Niedersachsen will untersuchen lassen, ob tatsächlich große Teile des Landes als Standort für ein Atommüll-Endlager geeignet sind. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, wird das Umweltministerium in Hannover dazu ein entsprechendes Gutachten in Auftrag geben. Konkret soll geprüft werden, inwieweit sogenanntes tertiäres Tongestein unterhalb des niedersächsischen Bodens als Lagerstätte taugt. Beim laufenden Vorauswahlprozess für einen Endlagerstandort hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) diese Art von Ton als potenzielles Wirtsgestein identifiziert.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte der "NOZ": "Unter 60 Prozent der Landesfläche Niedersachsens befindet sich tertiäres Tongestein. Die Experten der BGE haben diese gesamte Fläche als potenziell geeignet eingestuft. Das kam schon etwas überraschend." Ihm fehle bislang die Differenzierung. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Voraussetzungen für ein Endlager unter der gesamten Fläche gleich gut sind", so Lies. Diese und weitere Fragen sollen mit dem Gutachten geklärt werden.

Die Ergebnisse will das Land der BGE, aber auch anderen Bundesländern zur Verfügung stellen. Unter weiten Teilen Norddeutschlands befindet sich das entsprechende Wirtsgestein. Lies betonte: "Es geht uns nicht darum zu sagen: Wir wollen hier kein Endlager in Niedersachsen. Wir stehen hier nach wie vor hinter dem Auswahlprozess." Er sehe sich als zuständiger Landesminister allerdings in der Verantwortung, kritisch zu hinterfragen, dass große Teile des Landes als potenziell geeignet für ein Endlager gelten. Bis 2031 soll ein Standort für den deutschen Atommüll gefunden sein und die Anlage bis 2050 in Betrieb gehen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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