Schweineflüsterer Dr. Kees Scheepens entwickelt nachhaltiges Stallkonzept
Archivmeldung vom 30.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttDas Stallkonzept der Schweinezucht ist seit fast 70 Jahren vom Grundprinzip das Gleiche. Beim bisherigen System entsteht ein hohes Maß an Geruchsemissionen und zusätzlich wird Ammoniak produziert. Hinzu kommt, dass Fäkalbakterien die Atemwege von Tieren und Menschen belasten und Erkrankungen hervorrufen können.
In der EU wird mit Vorschriften auf diese Problematik reagiert. In der niederländischen Provinz Brabant muss die Ammoniakkonzentration der Abluft ab 2022 um 85 Prozent reduziert werden. Hierzu können Luftwäscher verwendet werden, die die Abluft von Verunreinigungen befreien. Hier ergeben sich jedoch zwei Nachteile: Zum einen wird nicht der Ursprung der Ammoniakkonzentration bekämpft, sondern nur abgeschwächt. Zum Anderen sind Luftwäscher in der Anschaffung teuer und für kleine Betriebe kaum finanzierbar. Um auch kleinere landwirtschaftliche Betriebe zu erhalten, steigt die Bedeutung von Entwicklungen und Innovationen, die kostengünstigere und effektivere Lösungen ermöglichen.
Der niederländische Tierarzt Dr. Kees Scheepens hat das Problem erkannt und ein System zur Lösung entwickelt. Das Pro P Pigs-System basiert auf einer Kombination aus Toilettentraining und automatisiertem Belohnungssystem. Dieses reagiert, sobald das große und kleine Geschäft an unterschiedlichen Orten hinterlassen werden. Das Pro P Pigs-System, welches Wissen über Verhalten und Intelligenz von Schweinen mit smarter Sensorentechnologie vereint, stellt eine Alternative zu kostenintensiven Luftwäschern dar und kann in bereits bestehenden Ställen integriert werden.
Durchgeführt wird das Projekt von Dr. C.J.M. Scheepens Consultancy B.V., der ISN-Projekt GmbH und Kamplan BV mit Unterstützung von BOM (Brabantse Ontwikkelings Maatschappij). FOOD2020 wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und durch die Europäische Union, dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, dem niederländischen Wirtschaftsministerium sowie den Provinzen Drenthe, Fryslân, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant und Overijssel mitfinanziert. Es wird durch das Programmmanagement bei der Ems Dollart Region begleitet.
Quelle: DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (ots)