Klimaschutz: Verbraucher reagieren träge
Archivmeldung vom 22.03.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Friedrichshafener Ökonom Birger P. Priddat widerspricht der Hoffnung, die Flut der Energiespartipps könne das Verhalten der Konsumenten schnell ändern. Der Klimaschutz habe es inzwischen zwar in die Schlagzeilen der Zeitungen geschafft, er bestimme aber "noch längst nicht das Verhalten der Millionen Autofahrer oder Hausbesitzer", sagt Priddat in der ZEIT.
Auch wenn
sich in Umfragen viele Menschen zum Klimaschutz bekennen würden,
spielten andere Faktoren eine Rolle, wenn es tatsächlich gelte, "sich
für ein Ferienziel zu entscheiden, wenn es um die Alternative geht,
mit der Bahn an die Ostsee oder mit dem Flugzeug nach Mallorca zu
reisen". Er halte es deshalb für "ziemlich gewagt, beim Klimaschutz
allein auf individuelle Verhaltensänderungen zu setzen", so Priddat.
Die Verbraucher würden ihr Verhalten nur dann ändern, wenn sie monetäre Anreize dafür hätten und gleichzeitig ihr soziales Umfeld die Sache wichtig nehme, sagt der Ökonom. Monetäre Anreize allein bewirkten wenig, wenn sie zu Lasten des Status und der Reputation gingen. Energie zu sparen gelte dann schnell als "kleinlich", als ein Vorgang, der Lebensfreude koste und wie eine "Spaßbremse" wirke. "Spaßbremser will aber heute niemand gern sein."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT