Tierleidfrei einkaufen in der kalten Jahreszeit
Archivmeldung vom 24.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeltweit leiden Millionen von Gänsen und Enten in Großzuchtbetrieben schlimmste Qualen. Ihre Daunen sollen Winterjacken, Bettdecken und Schlafsäcke kuschelig warm machen. Doch die Tiere werden oft lebendig gerupft, viele werden außerdem für Stopfleber brutal gemästet. Gemeinsam mit der 12-fachen Ex-Boxweltmeisterin im Fliegengewicht Regina Halmich macht VIER PFOTEN darauf aufmerksam, welch immenses Tierleid hinter Daunen steckt.
VIER PFOTEN launcht Kampagne mit Boxlegende gegen das tierquälerische Geschäft mit Daunen.
Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN hat mit der Boxlegende Regina Halmich eine Spot-Serie und Printmotive produziert, in der sie hinter die Kulissen der Gänseindustrie blickt. Hauptaugenmerk hierbei ist die schwer zu überblickende Bettenindustrie. Rund 90% der gewonnenen Daune wird für die Produktion von Kopfkissen und Bettdecken verwendet, oft ohne Nachweis woher die Daune stammt oder gar wie es dem Tier ergangen ist, dem sie einst gehörte. VIER PFOTEN ist die Ausbeutung von Gänsen und Enten seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Die Tierschutzorganisation freut sich nun über die prominente Unterstützung durch Regina Halmich.
Regina Halmich, Ex-Profi-Boxerin und Unterstützerin der VIER PFOTEN Kampagne gegen Lebendrupf und Stopfmast:
"Ich finde es dermaßen brutal, was Gänse und Enten durchmachen müssen, dass ich dafür kaum Worte finde. Das ist eine Qual, die einfach so grausam ist, dass man diese öffentlich machen muss."
Dr. Martina Stephany, Direktorin im Bereich Nutztiere & Ernährung bei VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz: "Bei Produkten wie Jacken, Schlafsäcken und Bettdecken, die Daunen enthalten, gibt es nur selten eine Rückverfolgbarkeit der Daunen, da diese auf verschiedenen Farmen im Laufe der Produktionskette oft vermischt werden. Unsere Forderung: Die Bettenindustrie muss endlich Verantwortung für das Leben der Gänse übernehmen und Lebendrupf und Stopfmast ausschließen. Strenge Kontrollen von der Elterntierfarm bis zum Schlachthof sind elementar, um sichere Aussagen über die Herkunft der Daune zu machen."
Seit 2014 gibt es zwei unabhängige Kontroll-Systeme, die Transparenz schaffen sollen. Die Daunenverarbeiter müssen ihre Lieferkette offenlegen. Unabhängige Kontrolleure prüfen sämtliche Produktionsschritte vom Zuchtbetrieb bis zum Endprodukt. Diese Systeme werden bisher aber nur von einigen Herstellern der Outdoor-Industrie genutzt. Die Bettwaren-Industrie, die durch ihre Größe weit mehr Daunen abnimmt, implementiert bisher keine vollständige Rückverfolgbarkeit.
Dr. Martina Stephany: "Wer sich neue Bettdecken oder Kopfkissen kaufen möchte, sollte ganz genau auf die Kennzeichnung der Daunen achten und beim Hersteller nachfragen. Im Zweifelsfall raten wir, lieber zu synthetischen Alternativen statt zu Daune zu greifen."
Quelle: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz (ots)