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Wachsender weltweiter Protest gegen die Zerstörung einzigartigen Naturerbes in Kamerun

Archivmeldung vom 17.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lage Südkameruns in Kamerun
Lage Südkameruns in Kamerun

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Seit letztem Jahr engagiert sich der SAVE Wildlife Conservation Fund gegen die von der US-Firma Herakles geplante gigantische Palmöl-Plantage in Südwest-Kamerun. Über 70.000 Hektar eines höchst artenreichen und empfindlichen Regenwaldes sollen hier einer gigantischen Ölpalmen-Plantage weichen.

Trotz zahlreicher internationaler Proteste und mehreren einstweiligen Verfügungen setzte das US-Unternehmen die Rodungsarbeiten fort.

Nun bekommen Naturschützer Rückendeckung aus höchsten wissenschaftlichen internationalen Fachkreisen: Elf Experten klagen das US-Unternehmen in einem offenen Brief an, in dem sie die Umweltverträglichkeitsstudie in Frage stellen, auf deren Basis das Projekt ermöglicht wurde. Unter ihnen der Göttinger Universitäts-Ökologe und Kamerun-Kenner Dr. Matthias Waltert: "Die Daten sehen aus, als ob die Gutachter nur entlang von Straßen und ausgetretenen Pfaden nach Tieren Ausschau gehalten hätten. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt in der kurzen Feldstudie und zur Regenzeit ein paar bedrohte Tiere gesehen haben."

Weiterhin kritisieren die Unterzeichner wie z.B. der renommierte Primatenforscher Thomas Struhsaker von der Duke-Universität in North Carolina und der Biologe Paul R. Ehrlich von der amerikanischen Stanford-Universität die RSPO-Zertifizierung der Plantage. Unternehmen, die - wie der US-Investor - Mitglied des RSPO sind, des so genannten "Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl", verpflichten sich zu bestimmten Umweltstandards. Der Herakles Konzern und das ausführende Tochterunternehmen SG-SOC verstoßen gegen Kriterien des "Runden Tisches" (RSPO).

Deshalb hat auch der SAVE Wildlife Conservation Fund gemeinsam mit anderen NGOs eine offizielle Beschwerde beim RSPO eingelegt. SAVE-Vorstand Lars Gorschlüter: "Wir kritisieren die Zerstörung eines sogenannten "High-Conservation-Value"-Gebietes, d.h. eines aufgrund seines Artenreichtums hochgradig schützenswerten Regenwaldes. SAVE verlangt vom RSPO, dem US-Investor keine Zertifizierung zu erteilen und hofft so, ein Naturerbes von internationaler Bedeutung zu bewahren.

Link zum offenen Brief: http://ots.de/1OBBo

Quelle: SAVE Wildlife Conservation Fund (ots)

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