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Aus Abfall wird Bio-Kunststoff

Archivmeldung vom 06.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Peter v. Bechen/pixelio.de
Bild: Peter v. Bechen/pixelio.de

Was macht man, wenn man in Kalifornien in Küstennähe lebt? Richtig, man geht zum Surfen. Genau dieses Klischee bedienen die Zwillingsbrüder Dan und Jeff Anderson, 32 Jahre alt. Beide sind begeisterte Surfer. Jeff sagt: „Nach unserem Schulabschluss waren wir den ganzen Tag am Strand beim Bodysurfen. Wir waren genervt davon, dass uns ständig der Plastikmüll im Gesicht traf.“ Die Brüder aus San Diego waren überzeugt, dass es so nicht weitergehen kann.

Wie sollte die Lösung des Problems aussehen?

Die Zwillingsbrüder sind beide Abwasser-Ingenieure, studierten zusammen und haben in der Zwischenzeit in der kalifornischen Stadt Albany die Firma Full Cycle Bioplastics gegründet. Sie verwenden Dinge, die wir wegwerfen, nämlich Abfall. Das Prinzip klingt verblüffend einfach, denn sie verwandeln Kompost in Biokunststoff. Jeff erklärt die Herstellungsweise so verständlich und einfach wie möglich: „Organische Abfallprodukte, also Essensreste, Landwirtschaftsabfälle und sogar schmutzige Kartons“ werden kompostiert in einer von den Brüdern entworfenen Kompostiereinheit und produzieren darin durch Biosynthese ein, wie Jeff sagt, „sehr gehaltvolles Abwasser mit Fettsäure“. Jetzt kommt der Clou: Diese Fettsäuren verwandeln sie mit der Hilfe von Bakterien in Mikrofett oder PHA genannt, eine zähe, milchig glänzende Masse, die man zu Verpackungen und Einwegbestecke pressen kann. Für diese Erfindung haben sie bereits mehrfach Preise eingeheimst.

Was unterscheidet die Erfindung der Anderson-Brüder von den anderen am Markt befindlichen Methoden zur Herstellung von Bioplastik?

Sie brauchen im Gegensatz zu anderen Herstellern keine extra gezüchteten Pflanzen, wie etwa Zuckerrohr, keine Chemikalien und keine genetisch umgewandelten Bakterien. Die Brüder können mit Stolz sagen: „andere verwenden sehr teures Rohmaterial wie Zucker oder Saatöle und chlorierte Lösungsmittel, um das PHA zu extrahieren. Abfälle dagegen gibt es überall, und viele Firmen bezahlen sogar dafür, sie zu entsorgen. Unser Prozess ist natürlich, ohne Chemikalien, Petroleum oder GMO (gentechnisch modifizierter Organismus).“

Was passiert, wenn dieser Biokunststoff weggeworfen wird?

Nichts Schädliches, er verrottet oder wird zu Fischfutter.

Wie sieht die Energiebilanz aus?

Sie argumentieren, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Der Kompostiervorgang selbst braucht wenig Energie und kaum Wasser, sondern erzeugt Wasser.“ Darüber hinaus setzt der Kompostiervorgang kein zusätzliches CO2 frei.

Die Brüder freuen sich über Konkurrenz, denn sie sagen: „Weil es gar nicht genug Unternehmer geben kann, die umweltfreundliche Verpackungen herstellen. Wir wollen, dass die alle erfolgreich sind.“

 

Ein Beispiel mehr, bei dem man mal wieder sieht, dass aktiv und intelligent etwas für Mutter Natur getan wird, um – in diesem Fall – dem großen Problem des Plastikmülls entgegenzuwirken.

Alle weiteren Infos zum Thema findet ihr unter fullcyclebioplastics.com.

Quellen: fullcyclebioplastics.com, sz-magazin.sueddeutsche.de, gute-nachrichten.com.de

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