Frühwarnsystem rettet Leben bei Starkregen
Archivmeldung vom 30.03.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einem neuen Warnsystem werden die Bürger von Houston in Texas künftig besser vor Überschwemmungen durch Starkregen geschützt. Phil Bedient, Professor an der örtlichen Rice University, hat das System gemeinsam mit Assistenzprofessorin Jamie Padgett entwickelt. Bei Starkregen schwillt der White Oak Bayou manchmal so stark an, dass er Stadtteile überflutet. Die beiden Stadtentwickler vom Kinder Institute for Urban Research, das an der Rice University angesiedelt ist, schufen ein Prognosemodell, das die Bewohner rechtzeitig warnt, wenn ihrer Region eine Überschwemmung droht.
Radar misst Regenmengen
Das System basiert auf vielen Messstationen, die mithilfe von Lidar, einer speziellen Radartechnik, die Regenmengen misst, die örtlich niedergehen. Alle fünf Minuten meldet es den aktuellen Statur. Zweite Grundsäule ist eine digitale Karte, die die Topografie der Stadt darstellt, also millimetergenau die Erhebungen und Täler erfasst. Die Software errechnet dann die Wege, die das Wasser nimmt, wobei sie Hindernisse, die zu Überschwemmungen führen, ebenso berücksichtigt wie Abflüsse, die das verhindern. Darauf basiert eine Überflutungskarte, die alle 15 Minuten erneuert wird. Die gefährdeten Regionen werden farbig hervorgehoben.
Diese Karte erhalten alle Rettungskräfte, sodass sie frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen können, etwa Straßen sperren, die wenig später unter Wasser stehen oder Menschen aus Stadtteilen evakuieren können, die überflutet werden. "Unser System verschafft den Rettungskräften viel Vorlaufzeit", sagt Padgett. "Wir sind sicher, dass unser Prognosemodell Menschenleben retten wird", ergänzt sie. Bedient und Padgett glauben, dass ihr System Überschwemmungen vorhersagt und somit Gegenmaßnahmen früher möglich werden.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens