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Hohes Giftrisiko in NRW-Gewässern: Landesumweltamt misst weit an Grenzwerten vorbei

Archivmeldung vom 02.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wappen von Nordrhein-Westfalen
Wappen von Nordrhein-Westfalen

Das Landesumweltamt (Lanuv) untersucht Gewässer in NRW seit Jahren mit untauglichen Mitteln. Die Behörde stellt Messgeräte so ein, dass bis zu tausendfache Grenzwertüberschreitungen nicht nachgewiesen werden können. Als Folge sind Hunderte von Wasseradern im Lande möglicherweise weitaus höher mit Giften belastet als bisher bekannt. Das berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.

In Lanuv-Messprotokollen von 20 hochgiftigen Bioziden fand die WAZ rund 85000 Wasserproben, bei denen hohe Grenzwertüberschreitungen nicht auffallen könnten. Grund: Die Behörde orientiert sich bei Giftmessungen häufig nicht an strengen Grenzwerten, sondern misst mit weit höheren Schwellenwerten. Dies öffnet die Tür für Giftmengen, die nicht zu erkennen wären. Bei einigen der giftigsten Substanzen bestehen Dunkelziffern von bis zu 99 Prozent, berichtet die WAZ. Betroffen sind kleine und mittlere Gewässer sowie große Flüsse in ganz NRW; auch diverse Talsperren im Sauerland und die Ruhr, aus der rund fünf Millionen Menschen trinken. Einige der unzureichend untersuchten Gifte gelten als krebserregend. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt. "Negative Folgen für Mensch und Umwelt sind nicht auszuschließen", sagte eine Sprecherin der WAZ. Das Lanuv verweist auf technische Grenzen. Manche Gifte könnten "nicht in der Sensitivität gemessen werden, wie vom Gesetzgeber festgelegt", heißt es in einer Stellungnahme gegenüber der WAZ. Umfangreiche Lanuv-Messdaten, die der WAZ vorliegen, belegen, dass die Behörde in der Lage ist, auch in technisch anspruchsvolle Grenzwertbereiche vorzudringen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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