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Türkische Tierschützer üben Kritik an neuer Kampfhunde-Regelung

Archivmeldung vom 14.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Pitbull (Symbolbild)
Pitbull (Symbolbild)

Bild: © CC0 / pixabay/Cseszka

Verschärfte Regeln für die Haltung von Kampfhunden, die in der Türkei seit dem vergangenen Jahr gelten, stoßen bei Tierschützern auf scharfe Kritik. Seit ihrem Inkrafttreten hätten sich viele Halter ihrer Tiere entledigt, sagen sie. Dies meldet das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Das Erwerben, Züchten und Handeln von Kampfhunden ist schon seit dem vergangenen Sommer in der Türkei verboten, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Besitzer, die schon Tiere halten, mussten diese bis zum 14. Januar sterilisieren und registrieren lassen. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen.

Wegen der umstrittenen Regelung hätten zahlreiche Menschen ihre Hunde ausgesetzt oder ins Heim gebracht, wo diese Tiere bis an ihr Lebensende ausharren müssten, sagte der Vorsitzende der Tierrechtsorganisation Haykurder, Erman Pacali, der DPA.

In den Tierheimen seien die Bedingungen zudem sehr schlecht, kritisierte er. Die Hunde fingen sich dort schnell Infektionen ein, sie hätten keine hohe Lebenserwartung und aufgrund der Gesetzeslage keine Chance auf Wiedervermittlung. Zuhal Arslan, Vertreterin der Tierschutzorganisation Haytap, schloss sich der Kritik an:

„Das ist eine sehr große Grausamkeit. Die Bedingungen dort sind absolut nicht dazu geeignet, dass diese Tiere dort ihr Leben verbringen.“ Die Kapazität der Heime reiche zudem nicht, sie seien wie Gefängnisse.

Alleine in der Millionenstadt Istanbul seien infolge der Regelung innerhalb eines Monats mehr als 70 Kampfhunde in Tierheimen abgegeben worden, monierte Pacali. Zahlreiche Tiere würden zudem in Wäldern ausgesetzt. Als Grund nennen die Tierschützer Angst vor Strafen und die Kosten für die Sterilisierung von umgerechnet etwa 300 Euro, die viele Halter nicht zahlen können oder wollen.

Das Thema Kampfhunde war in der Türkei wieder in den Fokus gerückt, nachdem ein vierjähriges Mädchen im Dezember von zwei Pitbulls gebissen und schwer verletzt worden war. Im Dezember wurde die Regelung um weitere Hunderassen ausgeweitet."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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