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Deutsche Baumschulwirtschaft: Gehölze werden knapp

Archivmeldung vom 30.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Trendwende in der Baumschulwirtschaft- Qualitativ hochwertige Gehölze werden knapp. Bild: "obs/Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V./Ferdinand Graf Luckner"
Trendwende in der Baumschulwirtschaft- Qualitativ hochwertige Gehölze werden knapp. Bild: "obs/Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V./Ferdinand Graf Luckner"

Trendwende in der Baumschulwirtschaft- Qualitativ hochwertige Gehölze werden knapp. Der Bestand einiger Sortimente ist schon sehr eng, manche Gehölze sind momentan garnicht mehr verfügbar.

Ursache für diesen Kurs ist die dauerhaft steigende Nachfrage nach deutschen Bäumen und Gehölzen. Zudem kann man einen kontinuierliche Rückgang der Gehölzeproduktion in den letzen Jahren verzeichen, da durch den Strukturwandel die Zahl der Betriebe in Deutschland zurückgegangen ist. Diese Entwicklung ist seit etwa 20 Jahren im Gange. Der Hitzesommer 2018 und die langanhaltende Trockenperiode verstärken zudem die Verknappung. Viele Gehölze aus dem Freiland haben wegen der Hitze und der Trockenheit oft nicht die gewünschten Größen erreicht. Dies wird sich auch auf die Weiterkultur der nächsten Jahre auswirken. Wo möglich, wurden neue Flächen aufgeschult, aber es bedarf noch Geduld, bis die Engpässe aufgefüllt werden können. Bei manchen Sortimenten wird es Jahre dauern, bis sie wieder ein vollem Umfang verfügbar sind.

Dazu Bernhard von Ehren, geschäftsführender Gesellschafter der Baumschule Lorenz von Ehren: "Der Trend zur Knappheit wurde in den letzten 3 Jahren schon sichtbar, durch den letzten Dürresommer wurde der Verlauf darüber hinaus verstärkt. In diesem Jahr werden die Baumschulen die meisten Pflanzen noch liefern können, doch sogar Standardpflanzen wie Hainbuche oder Feldahorn werden rar. Auch die europaweite Nachfrage nach deutschen Bäumen steigt und es zeichnet sich ab, dass die Baumschulen diese Nachfrage nicht mehr vollends bedienen können."

Die Verknappung stellt für die Baumschulen eine Herausforderung dar, die aber gut zu meistern ist. Oliver Fink, Vorsitzender der Gartenbaumschulen, hat bislang gute Erfahrungen gemacht: "Mit einer guten Fachberatung können wir den Kunden auch Alternativen zu den nicht erhältlichen Sortimenten bieten. Es erfordert zwar eine gewisse Flexibilität von den Kunden, aber in der Regel sind Sie mit unserem Angebot weiterhin sehr zufrieden."

Auch der Vorsitzende des Großhandelsausschuss, Andreas Huben, sieht der momentanen Situation positiv entgegen: "Es ist natürlich nicht immer angenehm, den Kunden zu sagen, dass die geforderte Ware nicht lieferbar ist, aber trotzdem ist die hohe Nachfrage nach deutschen Bäumen sehr positiv für die Baumschulen. Zwar besteht momentan eine schwierigere Kalkulationsstabilität, doch schon im nächsten Jahr wird man wieder genauer kalkulieren können."

Der BdB-Präsident Helmut Selders sieht in der Gehölzeknappheit auch eine große Chance für Baumschulwirtschaft: "Durch die Verknappung, werden sich die Preise stabilisieren, in den letzten Jahren waren viele Preise nicht auskömmlich."

Quelle: Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. (ots)

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