3 – 6 Milliarden Plastikstrohhalme: Berliner Start-up bietet eine wiederverwendbare Alternative
Archivmeldung vom 18.01.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttEtwa 3-6 Milliarden Plastikstrohhalme werden pro Tag weltweit benutzt. Das sind ca. 900 Tonnen Plastikmüll, die täglich alleine durch Strohhalme entstehen. Circa 40 Milliarden Plastikstrohhalme werden allein in Deutschland pro Jahr “verbraucht”. Das ist (bei einem 20cm Trinkhalm) ungefähr 20x die Strecke von der Erde zum Mond (384.400 km).
Eine ungeheure Menge für einen Gegenstand, der in der Regel nach der Nutzung in den Müll wandert. Beim jährlichen Ocean Cleanup Day gehören, nach Zählungen der Ocean Conservancy, Strohhalme aus Plastik zu den Top 5 Dingen, die an Stränden und sonstigen Wasserwegen gefunden werden.
Zitat: "An den deutschen Küsten ist der Plastikstrohhalm zwar nicht das Hauptproblem, wegen seiner Kurzlebigkeit ist er aber ein Symbol für unseren sorglosen Umgang mit Kunststoffen. Dr. Kim Cornelius Detloff, Teamleiter Meeresschutz beim NABU
Das Berliner Start-up HALM will mit Trinkhalmen aus Glas eine umweltfreundliche, da wiederverwendbare und zu 100 Prozent recyclebare Alternative schaffen. Die Idee dazu kam dem Gründerpaar und ehemaligen Chal-Tec Managern Hannah Cheney und Sebastian Müller bei einer spontanen Strandsäuberungsaktion auf der Insel Koh Phayam vor der Westküste Thailands. “Gefühlt war jeder zweite Gegenstand ein Plastikstrohhalm”, so Müller.
Gesundheitliche Risiken von Plastikstrohhalmen
Plastikstrohhalme schaden nicht nur der Umwelt. Das meiste Plastik, das im Alltag Verwendung findet, enthält Weichmacher, wie hauptsächlich das hochgiftige BPA (Bisphenol A), so auch Strohhalme aus Plastik. Bei kühlen Getränken bleibt die Kunststoffverbindung zwischen Kunststoffpolymer und BPA bestehen. Durch Säure, Alkohol oder Hitze kann sich das BPA aus dem Strohhalm lösen und gerät dann über die Schleimhäute in den Blutkreislauf des Konsumenten. Der auf der Suche nach einem Östrogenersatz entdeckte Weichmacher kann den Hormonhaushalt stören und außerdem die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen, Leberproblemen und Diabetes fördern. (zentrum-der-gesundheit.de)
Die Alternative aus Glas
Neben den ebenfalls voll recyclebaren Trinkhalmen aus Edelstahl schafft HALM eine weitere ökologische Alternative, die völlig geschmacksneutral und ein sehr angenehmes Gefühl im Mund haben soll. Das Berliner Startup hat seit dem Launch Mitte des Jahres 15 Gastronomiebetriebe in Berlin von der Nutzung von Glastrinkhalmen überzeugen können. “Wir erhalten momentan sehr positives Feedback aus der Gastronomie.” (Sebastian Müller) Durch die hygienischen Eigenschaften von Glas können die Trinkhalme nach der Nutzung einfach zum Besteck in die Spülmaschine gestellt werden. HALM bietet zurzeit für Endkunden Glastrinkhalme in den Längen 15, 20 und 23cm (gebogen und gerade) im eigenen Online Shop an. Für die Gastronomie gelten besondere Preise.
Das Streben nach einer möglichst ökologischen Firma
Nachhaltigkeit wird in dem Berliner Unternehmen groß geschrieben. Von der Verpackung der Trinkhalme bis zu der ersten Plakat-Kampagne in Berlin: Alle Materialien kommen ohne die Verwendung von Mineralölen aus. Das SCHOTT®-Spezialglas das in Deutschland unter anderem weltweit für den Einsatz in Laboren oder Sterne-Restaurants produziert wird, wird zu ca. 70% durch die Verwendung von Strom aus Sonnenenergie gewonnen.
Das Unternehmen setzt sich momentan aus den beiden Gründern und jüngst aus drei weiteren Mitarbeitern zusammen. In den kommenden Wochen wird HALM auf verschiedenen Gastronomie -und Food-Messen in ganz Deutschland anzutreffen sein.
Alle weiteren Infos findet ihr unter halm.co.
Quelle: Gute-Nachrichten.com.de