Ramelow will längere Tiertransporte auch in Deutschland verhindern
Archivmeldung vom 05.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will längere Tiertransparte nicht nur ins außereuropäische Ausland, sondern auch innerhalb Deutschlands verhindern und ruft zur Wiederansiedlung von Schlachthöfen in den Regionen auf.
"Wir müssen den Fall Tönnies als Chance auch für die Tiere sehen. Alle reden über den erbärmlichen Umgang mit osteuropäischen Mitarbeitern, aber kaum einer redet über die Bauern und schon gar nicht über den erbärmlichen Umgang mit den Tieren", sagte Ramelow der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) müsse sich für eine andere Fleischwirtschaft stark machen. "Wir brauchen wieder Schlachthöfe in den Regionen und regionale Kreisläufe." Tiertransporte müssten so teuer werden, dass sich die Schlachtung in der Region bis hin zur Tötung des Tieres auf der Weide wieder lohne. "Ich bin grundsätzlich gegen lange Schlachttiertransporte. Auch im Inland", sagte Ramelow. Der Sinn bestehe nur noch im Preisdruck. "Das ist kein legitimer Grund." Es stehe für "krasses Tierleid", ein holländisches Schwein an den Dümmer See zu bringen, um es dort zu mästen und lebendig nach Südtirol zu fahren, um es dann als Südtiroler Bauchspeck in den deutschen Discounter zu verkaufen. Ramelow forderte: "Es muss eine kulturelle Umkehr geben."
Quelle: Rheinische Post (ots)