Slowakisch-deutsche Kooperation soll Naturparadies zu retten helfen
Archivmeldung vom 02.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Morava in der Slowakei ist ein bedeutender Donauzufluss. Ihre Überschwemmungsgebiete sind als Brut-, Rast- und Überwinterungsrevier für Zugvögel international bedeutend. Doch mit der Öffnung des "eisernen Vorhangs" gingen eine Intensivierung der Landwirtschaft, der Ausbau von Verkehrswegen, der vermehrte Anfall von Abwässern und eine Ausweitung des Kiesabbaus einher. Das stellt die Region zunehmend vor Umweltprobleme.
Um das Umweltbewusstsein der
Bevölkerung zu stärken, werden jetzt neue Wege gegangen. Schüler und
Lehrer von elf Hauptschulen der Region, Bevölkerung und Betriebe,
Bürgermeister und Gemeinderäte sowie Umweltorganisationen wollen die
Situation durch gemeinsame praktische Aktionen verbessern. Gefördert
wird das Projekt mit 110.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU).
Das Konzept des Instituts für Biodiversität Netzwerk (Regensburg)
und des slowakischen Kooperationspartner DAPHNE sieht vor, zunächst
für die Schüler von zehn bis 15 Jahren Unterrichtsprogramme mit den
Schwerpunkten Naturreichtum, aktuelle Umweltprobleme und kulturelles
Erbe der Region zu etablieren. Auf der Basis eines neu erstellten
Projekthandbuchs haben Lehrer als Koordinatoren Umweltteams von bis
zu 30 Schülern zusammengestellt, die unter Anleitung die
Umweltsituation an ihrer Schule und ihren Heimatgemeinden
untersuchen.
Durch Präsentation der Untersuchungsergebnisse in den Rathäusern
der Gemeinden durch die Schüler sollen anschließend mit Lehrern,
Eltern und Bürgern kleinere konkrete Umsetzungsprojekte mit
beispielhaftem Charakter in den Gemeinden initiiert werden. Der
Erfolg der Projekte wird in einer Wanderausstellung dokumentiert.
Eine eigene Internetseite in deutsch, slowakisch und englisch wird
fortlaufend das Projekt begleiten. Die im Projekt gewonnenen
Erfahrungen gehen in die Endfassung des Projekthandbuchs ein, das
dann in einer Auflage von 2.000 Exemplaren in der gesamten Slowakei
verteilt wird. Die umgesetzten Projekte auf lokaler Ebene sollen
Ausgangspunkt für weitere zukünftige Aktionen sein.
"Durch die starke Berücksichtigung von Informationstätigkeit und
Öffentlichkeitsarbeit werden die Umweltprobleme und Lösungsansätze
zahlreichen Personengruppen in der Modellregion vermittelt und damit
wichtige Anstöße zur Lösung erkannter Konflikte geliefert," betonte
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Vor dem Hintergrund, dass
Fragestellungen der Umweltbildung in der Slowakei "nach wie vor zu
geringe Bedeutung zugemessen wird, kommen Vorhaben wie diesem
erheblicher Modellcharakter zu".
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Bundesstiftung Umwelt