Feuerchaos auf Rhodos kein Zufall – Behörden und Geheimdienst ermitteln
Archivmeldung vom 25.07.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie verheerenden Brände auf der griechischen Insel Rhodos sind nach Einschätzung der zuständigen Behörden durch „Menschenhand“ entstanden. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".
Weiter berichtet das Portal: "Diesbezügliche Untersuchungen laufen. Es soll dazu auch Hinweise aus der lokalen Bevölkerung gegeben haben. Ein verstärktes Team der Brand-Kriminalitätsabteilung der Feuerwehr untersucht den Rhodos-Brand. Auch ein Team des Nationalen Geheimdienstes ist dort im Einsatz. Der Bürgermeister von Korfu spricht von Brandstiftung. Das Feuer sei gleichzeitig an drei verschiedenen Orten an den Hängen des Berges Pantokratoras ausgebrochen. Er selbst habe alle umstrittenen Gebiete besucht.
Befragungen laufen
Der Pressesprecher der Feuerwehr auf Rhodos, Yiannis Artophios, sagte am Sonntag gegenüber Medien: Das Feuer sei durch Menschenhand verursacht worden. Einige Personen seien bereits zur Aussage vorgeladen worden. Es gelte aber das Prinzip der Geheimhaltung. Auch Vassilis Vathrakogiannis, ein Vertreter der Feuerwehr von Rhodos, bestätigte: „Die Brände wurden von Menschenhand gelegt.“ Ob fahrlässig oder gezielt, werde sich zeigen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Premier Kyriakos Mitsotakis sagte in einem Parlamentsplenum: Nach Ende der Löscharbeiten werde man Antworten auf die Frage geben, wie das katastrophale Feuer auf Rhodos ausbrechen konnte. „Mal sehen, ob es sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung handelte.“
Hinweise aus der Bevölkerung
Griechische Medien berichteten gestern von Hinweisen aus der Bevölkerung, man habe eine „ausländische Person“ verfolgt, die im Schilf, in der Nähe von Häusern, Feuer gelegt habe. Bewohner berichten auch von Explosionen, die sie hörten. Unmittelbar danach seien Brände ausgebrochen. Auch fahrlässige Brandstiftung sei mit Spiel, hieß es. Es gebe Menschen, die trotz der Gefahr trocken Äste und Gras verbrennen, berichten die Behörden. In den letzten zehn Tagen wurden mindestens neun Personen wegen fahrlässiger Brandstiftung festgenommen. Sie wurden in Böotien, Messenien, auf Kreta, in Gortynien, Arkadien und Attika in Handschellen abgeführt.
Türkei hilft bei Löschungen
Das
Feuer auf Rhodos brach vor sechs Tagen aus. Vom Wind begünstigt,
breitete es sich rasch aus. Rhodos sei zudem von der Topologie wie ein
Kamin, sagte ein Experte in Griechenland. Zehn Löschflugzeuge,
darunter zwei aus Frankreich, zwei aus der Türkei und eines aus
Kroatien, sowie acht Hubschrauber sind vor Ort im Einsatz. Bisher wurden
keine Todesfälle gemeldet. 30.000 Menschen werden aus Rhodos evakuiert.
Bisher 16.000 auf dem Landweg, 3.000 auf dem Seeweg aus 12 Dörfern und
mehreren Hotels auf der Insel. Viele Briten sind dort auf Urlaub und
besitzen auch Häuser und Wohnungen. Die englischen Reisegesellschaften
Jet2 und TUI stornierten alle Flüge bis Ende Juli.
Heißes Klima lockt Touristen
Medien sprechen von extremer Hitze in Griechenland bei Temperaturen um 44 Grad Celsius. Auf der Klimatabelle für Griechenland findet man folgende unaufgeregten Hinweise: mediterranes Klima, bei Hitzeperioden klettert das Thermometer oftmals auf über 40 Grad Celsius im Schatten. Auf den Inseln kühlt ein angenehmer Wind vom Meer. Gerade wegen des warmen Klimas in Griechenland sind dort gerne Touristen aus eher „unterkühlten“ Ländern unterwegs: Viele Briten und Skandinavier. Bei den Österreichern war Griechenland bisher übrigens das beliebteste Reiseziel. Meer, Sonne und Strand sind die Hauptgründe dafür. 35 bis 40 Grad Celsius beim Sommerurlaub waren auch früher keine Seltenheit. Griechenland hat im Vorjahr übrigens eine Pensionisten-Offensive für Österreichs Senioren gestartet: Wegen der hohen Energie- und Lebenskosten seien sie herzlich willkommen, den Winter im sonnigen Griechenland zu verbringen, ließ Tourismusminister Vasilis Kikilias wissen. Der Winter sei mild, die Preise moderat – und die Inseln seien gut gerüstet."
Quelle: AUF1.info