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NABU begrüßt EU-Initiative zur Reduzierung von Plastiktüten

Archivmeldung vom 21.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Plastiktüte in einem Storchennest
Plastiktüte in einem Storchennest

Foto: Aktion Pfalzstorch e. V
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In den EU-Mitgliedstaaten soll künftig die Anzahl von Plastiktüten reduziert werden. Darauf haben sich EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Mitgliedstaaten verständigt. Die Staaten sollen Gebühren oder Steuern auf die Beutel erheben oder konkrete Ziele zur Verminderung beschließen. Auch Verbote wären möglich.

Dazu kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Es war höchste Zeit, dass die Mitgliedstaaten, EU-Parlament und EU-Kommission Einigkeit darin zeigen, Kunststoffmüll den Kampf anzusagen. Plastiktragetaschen sind in den meisten Fällen überflüssig und wir sehen auch an Deutschlands Küsten, dass sie eine Gefahr für die Natur und letztendlich auch den Menschen darstellen. Es ist ein wichtiges Signal, dass auch der Vertreter der Bundesregierung heute zugestimmt hat." Der NABU begrüßt zudem, dass Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans seine Bedenken zurückgezogen hat, der das Projekt vergangene Woche noch stoppen wollte. Miller: "Offenbar hat auch die neue EU-Kommission inzwischen begriffen, dass Gesundheit und Umweltschutz wichtige Belange der Bürgerinnen und Bürger der EU sind."

Bepfandete Einkaufstaschen als Angebot des Einzelhandels und ein privat mitgebrachter Einkaufsbeutel werden in wenigen Jahren die Realität sein. Vor diesem Hintergrund fordert der NABU in Deutschland die Einführung einer Plastiktütensteuer nach dem Vorbild Irlands. Miller: "Dort ist es gelungen, innerhalb von neun Jahren die Tütenzahl auf weniger als 20 Stück pro Jahr und Einwohner zu senken. Auch Deutschland hat es nicht leicht und muss in den kommenden zehn Jahren die Zahl der Tüten von 70 auf 40 Stück, also um ein Drittel pro Kopf und Jahr senken. Das bedeutet für die Verbraucher und Verbraucherinnen und insbesondere den Einzelhandel eine Neuausrichtung zu bewussterem und ökologischerem Konsum. Eine Bezahlpflicht wird aus NABU-Sicht nicht viel helfen. Die Steuer hätte außerdem den positiven Effekt, dass sie auch die extrem dünnwandigen und instabilen Obst- und Gemüsetüten zur Einmalbenutzung reduzieren könnte. Die neu aus dem Boden schießenden Supermärkte mit dem Konzept des unverpackten Einkaufens zeigen, dass eine Umstellung möglich ist."

Nach endgültiger Zustimmung im Umweltministerrat am 17. Dezember und im Europäischen Parlament können die neuen Regelungen Anfang 2015 in Kraft treten.

Quelle: NABU (ots)

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