Spektroskopie verhindert Bodenverschmutzung
Archivmeldung vom 14.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUm das Erdreich vor auslaufendem Öl und damit einer Bodenkontaminierung zu schützen haben Forscher der University of Nebraska-Lincoln ein neues Verfahren entwickelt, das schneller zu Ergebnissen führt und erheblich billiger sein soll. Projektleiter Nuwan Wijewardane nutzt ein VIS-NIR-Spektroskop, um Ausbreitung und Konzentration der Schadstoffe zu bestimmen.
Genau wie ein "Fingerabdruck"
Bei dieser Art der Spektroskopie wird der Bereich, der erkundet werden soll, mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt, oft ist es ultraviolettes Licht. Gemessen wird, was von der Probe verschluckt und was reflektiert wird. Es entsteht ein Muster, das ähnlich wie der Fingerabdruck beim Menschen charakteristisch ist für die Substanz, die im Boden versickert ist.
Um die optischen "Fingerabdrücke" zu interpretieren, verunreinigte Wijewardanes Team gezielt Bodenproben mit unterschiedlichen Flüssigkeiten und spektroskopierten sie. So entstanden die charakteristischen Muster für mehrere Flüssigkeiten wie Erdöl, Diesel oder Benzin. Beim Einsatz lässt sich das Gerät zur Unfallstelle transportieren, so dass die Analyse vor Ort stattfinden kann. In wenigen Minuten liegen dann die Ergebnisse vor. Die Kosten liegen bei wenigen Dollar pro Probe, heißt es.
Schnellere Gegenmaßnahmen
Bisher werden Proben an verschiedenen Stellen gesammelt und ins Labor geschafft. Würden die Kosten dafür nicht berücksichtigt, lägen sie bei diesem Verfahren bei 50 Dollar pro Probe. "Solange wir Rohöl fördern und verwenden, besteht das Risiko einer Umweltverschmutzung, die das Gleichgewicht des Ökosystems gefährden kann", so Wijewardane. Um das Risiko zu minimieren, seien Analysetechniken nötig, die schnell Ergebnisse bringen. Dann könnten frühzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, etwa Spundwände eingebracht werden, die das Abfließen des Öls in Richtung Grundwasser verhindern.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens